Katastrophe programmiert?

15.03.2001
Zur Online-Meldung von <B>ComputerPartner</B> "Warum gehen ständig Lüfter auf Grafikkarten kaputt?" vom 6. März 2001 erreichte uns folgende Zuschrift.

Dass es immer noch Lüfterprobleme in der hochgelobten IT-Welt gibt, erstaunt mich sehr. Ich selbst bin nun 37 Jahre in dieser EDV-Branche und habe alle technologischen Prozesse miterlebt und teilweise die daraus resultierenden Schwachstellen selbst beheben müssen.

Hängt das nun mit einem Generationswechsel zusammen, oder warum wird das Rad immer wieder neu erfunden? Wenn wir heute diese hohen Durchsatzraten erreichen, so sollten die Herren "Entwickler" doch etwas solider vorgehen und nicht glauben, sie müssten einen Ferrari bauen.

Das Wärmeproblem ist zwar ein uralter Hut, lässt sich aber auch mit etwas Erfahrung sehr gut beherrschen und reduziert die Ausfallraten erheblich. Natürlich nicht mit einem "Modellbau-Lüfter". Hier sollte eine generelle, solide berechenbare, redundante und kontrollierbare Lüftung im Gesamtsystem vorgesehen sein, so wie es beispielsweise in den IBM-Netfinity-Servern geschieht. Sollte ein Lüfter ausfallen, so geben die anderen etwas mehr "Gas", und der defekte Lüfter wird selbstverständlich gemeldet und kann im Hot-Swap-Verfahren ausgetauscht werden. Ich glaube, dass die junge Generation das Rechnen verlernt hat. Da gibt es den schönen Begriff "TCO", aber den kennt man offensichtlich nicht. Man entscheidet nur noch nach dem Motto: Billig muss das Produkt in der Anschaffung sein.

Merkt man da eigentlich nicht, in welche Katastrophe die IT da hineinschlittert?

Jochen Kuppinger, Carus Information Technology GmbH Köln

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