Die von Personalern und Managementberatern viel gepredigte "Unternehmenskultur" ist den Arbeitnehmern in Deutschland vollkommen egal. Als Wohlfühlfaktor erreicht sie im Rahmen des ersten Abeitsklima-Index der Personalberatung Job AG nur einen einstelligen Prozentwert. Viel wichtiger sind den Beschäftigten des Landes konkrete Themen wie die Sicherheit des Arbeitsplatzes, das Gehalt oder das fühlbare Arbeitsklima. Dieses steht für die über 1.100 Befragten eindeutig an der Spitze. Für 51 Prozent ist ein angenehmes Arbeitsklima ausschlaggebend dafür, ob sie gerne in die Arbeit gehen. Ein gutes Gehalt steht erst auf Platz drei - nach den interessanten "Aufgaben".
Insgesamt wird dem Standort Deutschland durch den Index ein gutes Arbeitsklima bescheinigt. Der Zufriedenheitswert liegt bei 7,5 auf einer Skala zwischen 1 und 10, wobei 10 mit der Bewertung "sehr gut" belegt ist. Zwischen Ost und West gibt es bei der Zufriedenheit überraschenderweise keine Unterschiede.
Eine große Schere hingegen gibt es zwischen den Berufsgruppen sowie innerhalb der Bildungsgrade. Ungelernte Arbeitskräfte sind mit einem Wert von 6,1 bei weitem die unzufriedensten Beschäftigten. Selbstständige, Freiberufler und Landwirte hingegen lieben ihren Job offensichtlich (Wert: 8,4). Ebenso zeigt sich: Je höher die Ausbildung, desto zufriedener ist ein Berufstätiger mit seinem Job. Menschen mit Abitur beziehungsweise Hochschulabschluss liegen bei einem Zufriedenheitswert von 7,9, während Arbeitnehmer mit Volksschulabschluss und Lehre ein Wohlbefinden von 7,1 erreichen. Ohne Lehre liegt der Wert noch um 0,1 niedriger.
Ebenso deutlich ist der Unterschied erstaunlicherweise, wenn man die Zugehörigkeit zu einer Konfession in den Index mit einbezieht. Katholiken gaben einen Zufriedenheitswert von 8,0 Prozent an, während evangelische Arbeitnehmer nur 7,1 auf der Richterskala erreichen. Auch Gläubige anderer Religionen oder Konfessionslose liegen mit ihren Angaben unter dem Wohlfühlwert der Katholiken. Weitere Infos: www.job-ag.com (gn)