IFA

Trotz Robotern und Apps

IFA 2017: Kein Ende der Hausarbeit in Sicht

01.09.2017

Siemens hat in Berlin wieder Kühlschränke mit Kameras aufgestellt. Man kann unterwegs im Handy seine Vorräte sehen, notfalls gleich per App beim Lieferdienst nachbestellen oder zu Hause schon mal den Backofen vorheizen - auch wenn das nach der Umfrage nur jeder fünfte Befragte will. Slogan: "Das Zuhause steuern. Jederzeit und überall."

Zeitsparen ist das Motto zur IFA 2017

Wurde vor Jahren auf der IFA das Energiesparen hoch gespriesen, ist es nun das Zeitsparen. "Halbe Waschzeit - mehr Freizeit", wirbt Samsung. Insgesamt 65 Prozent Zeit spart, wer sein Hemd einem "Aktivsauerstoff"-Programm unterzieht, ohne es zu waschen, wirbt ein anderer Hersteller. Ein weiterer verspricht, sein Ofen backe den Kuchen bis zu 70 Prozent schneller, dank elektromagnetischer Wellen, die den Garprozess starten und überwachen.

Beim Energiesparen scheint das Ende der Fahnenstange dagegen erreicht - sowohl technisch als auch beim Kundeninteresse. Nicht einmal jeder zehnte verkaufte Geschirrspüler und Kühlschrank in Europa fiel im vergangenen Jahr in die beste Effizienzklasse A+++, die meisten Käufer gaben sich mit A+ zufrieden. Nur bei Waschmaschinen liegen die sparsamsten laut GfK vorn.

Energiesparen kein Haupttrend mehr

Oft sinkt bei noch größerer Effizienz mit dem Verbrauch der Komfort: Die Geräte waschen beispielsweise sehr lange. Energiesparen sei kein Haupttrend mehr, sagt auch Branchensprecher Zinkann. "Es ist recht schwer geworden, eine gute Balance zwischen Effizienz und Nutzen zu bekommen." Das Hauptthema sei nun: "Mach das Leben einfacher."

Doch auch der Trend zum vernetzten Zuhause wird schon lange beschworen - mit mäßigem Erfolg. Unterm Strich entfielen im ersten Halbjahr in Europa gut fünf Prozent der Haushaltsgroßgeräte-Ausgaben auf Produkte, die man mit anderen vernetzen kann, viel weniger als in Asien.

Smart Home fehlt der einheitliche technische Standard

Noch fehlt auch ein gemeinsamer technischer Standard - eine gemeinsame Sprache, die Produkte unterschiedlicher Hersteller verstehen. Bosch Siemens Hausgeräte will nun mit "Home Connect" einen offenen Industriestandard etablieren, für den sich alle Partner registrieren können. "Es macht bei der Vernetzung keinen Sinn, dass jeder Hersteller seine eigenen geschlossenen Systeme hat", sagte Marketing-Chef Matthias Ginthum. (dpa/rs)

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