Kein Konsumfrühling durch baldige Mehrwertsteuererhöhung

07.02.2006
78 Prozent der Deutschen verzichten 2006 darauf Ausgaben vorzuziehen.

Die für 2007 geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer wird nach einer aktuellen Umfrage der Dresdner Bank keinen Konsumaufschwung bringen. Knapp 78 Prozent der 1.200 befragten Deutschen gaben an, trotz der bevorstehenden Steuererhöhung keine größeren Ausgaben auf dieses Jahr vorzuziehen. Lediglich 17 Prozent planen 2006 größere Anschaffungen, um Preissteigerungen wegen der Mehrwertsteuer-Erhöhung 2007 zuvor zu kommen. Fünf Prozent der Befragten sind noch unentschieden.

"Hauptgrund für die anhaltende Konsumzurückhaltung ist die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt", erklärte Gerd Hornbergs, Geschäftsführer der Dresdner-Cetelem Kreditbank GmbH. "Unsere Marktstudien lassen erkennen, dass dieses Klima noch andauern wird. Die Deutschen sparen lieber als Geld auszugeben". Laut einer europaweiten Studie von Cetelem hat sich seit 2003 die Zahl der Bundesbürger mit pessimistischen Zukunftserwartungen von 23 auf 44 Prozent fast verdoppelt.

Lediglich vier Prozent der Befragten haben vorgezogene Ausgaben bis zu 5.000 Euro eingeplant, ebenfalls vier Prozent gaben an, bis zu 20.000 Euro investieren zu wollen. Höhere Ausgaben stehen bei kaum einem der befragten Bundesbürger auf der Tagesordnung. Wenigstens ein kleiner Lichtblick für den Einzelhandel scheinen 2006 die unter 30-Jährigen zu werden. Bis zu 23 Prozent dieser Altersgruppe wollen größere Ausgaben vorziehen. Dabei sind junge Frauen noch deutlich konsumfreudiger als gleichaltrige Männer. (mf)

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