Keine Gnade: Steuerfahndung macht verstärkt Jagd auf eBay-Nutzer

Nach Ansicht der deutschen Behörden nutzen viele Verkäufer den Online-Marktplatz eBay zur Steuerhinterziehung. Es geht um professionelle Händler, die regelmäßig Gewinne erzielen und dem Fiskus keinen Cent davon abgegeben. Wie viele Millionen Euro dem Staat auf diese Weise pro Jahr entgehen, will das deutsche Finanzministerium derzeit nicht beziffern. Fest steht, dass es viel sein könnte: Auf den deutschen Seiten von eBay wurden allein im letzten Quartal 2002 eine Milliarde Dollar umgesetzt. Wie die Nachrichtenagentur dpa meldet, gibt es in Nordrhein-Westfalen nun aber eine Spezialgruppe von drei "Experten", die sich mit dem besonderen "Steuerphänomen" befasst. Mit anderen Worten: Die Steuersünder werden nun auch im Internet gejagt. Allerdings muss nicht jedes eBay-Mitglied diese Steuerfahnder fürchten. "Uns fangen die Dinge an zu interessieren, wenn jemand dort handelt, um nachhaltig Gewinne zu erzielen", sagt Martin Fliedner von der Oberfinanzdirektion Düsseldorf. Unter anderem gehe es um Händler, die vom Trödelmarkt auf das Internet umgeschwenkt seien, um unerkannt im großen Stil zu verkaufen. Fällig werden die Umsatz- oder Gewerbesteuer, wenn regelmäßig und mit Absicht auf "Gewinnerzielung" gehandelt wird. eBay Deutschland rät jedem, der regelmäßig mit Verkäufen im Netz Geld verdient, zu einem Besuch beim Steuerberater. Denn die Fahnder müssen ohne ein Zutun des Auktionshauses nur über dessen Seiten surfen, um auf potenzielle Steuersünder zu stoßen. "Das System ist schließlich völlig transparent", so ein Sprecher. Wie das Online-Magazin Telepolis berichtete, werden die Behörden seit kurzem auch von noch einer neuen Suchmaschine namens "Xp unterstützt. Der so genannte Web-Crawler des Bundesamtes für Finanzen könne Plattformen durchforsten, Querverbindungen zwischen An- und Verkäufen herstellen und diese mit dem Handelsregister oder internen Datenbanken abgleichen. (mf)