Keine Rettung mehr in Sicht

12.07.2000

Bereits Ende Oktober beantragte das deutsche Traditionsunternehmen Boeder, das heute unter EVG EDV Zubehör Deutschland GmbH firmiert, das Insolvenzverfahren aufgrund "der bestehenden Liquiditätssituation", wie die offizielle Begründung lautete (siehe ComputerPartner 38/00, Seite 10). In einem Schreiben, das Boeder letzte Woche an seine Vertriebspartner verschickte, teilte das Unternehmen mit: "Die Gespräche mit den potentiellen Partnern bezüglich einer Übernahme sind gescheitert. Das heißt, zur Zeit besteht keine Hoffung auf die Gründung einer Auffanggesellschaft. Die Banken sowie Anteilseigner haben kein weiteres Interesse am Fortbestand des Unternehmens."

Anteilseigner und potentieller Interessent war Ende Oktober noch die Vivanco AG, die bereits über eine vorgeschaltete Finanzholding zu 24,7 Prozent an Boeder beteiligt ist. Immerhin musste das Unternehmen schon aufgrund seiner Beteiligung im Vorfeld zahlen. So teilt Vivanco auf seiner Homepage mit: "Hinzu kam die Wertberichtigung in Höhe von 5,1 Millionen Mark auf die Beteiligung von 24,7 Prozent an der Boeder Holding GmbH." Interesse an einer Übernahme der Marke Boeder hat Vivanco allerdings immer noch: "Das gesamte Unternehmen werden wir nicht kaufen. Interesse an dem Brand haben wir nach wie vor, aber nur zu bestimmten Konditionen", erklärt Andreas von Villavicencio-Magheri, zuständig für Investor-Relations bei der Vivanco-Gruppe in Ahrensberg, auf Anfrage von ComputerPartner.

Die Insolvenzeröffnung für Boeder soll zwischen dem 15. und 20. Dezember 2000 geplant sein. Der Termin ist allerdings noch nicht vom zuständigen Insolvenzgericht bestätigt. (ch)

www.boeder.de

www.vivanco.de

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