Keine Wünsche bleiben offen

07.02.2006

von Hans-Jürgen Humbert

Den idealen Server für den Heim-gebrauch gibt es nicht - doch. Ein kleines, aber feines deutsches Unternehmen aus dem Ruhrge-biet bringt mit dem Enterprise ein System auf den Markt, das keine Wünsche offen lässt.

Das deutsche Unternehmen Macrosystem aus Wetter im Ruhrgebiet, international bekannt für seine professionellen Videoschnittlösungen, wagt sich in den Consumer-Bereich. Mit dem Mediencenter "Enterprise" will das Unternehmen den Traum von einer universellen Multimedia-Anlage für das Wohnzimmer erfüllen. Dabei soll Enterprise alle Multimedia-Geräte, samt Stereoanlage im Wohnzimmer ersetzen können, glaubt Macrosystem.

Das Design erinnert eher an einen Videorekorder denn an einen PC. Mit einer Breite von 43 Zentimetern passt der Enterprise in jedes Hi-Fi-Rack.

Video ist auch die Spezialität des Mediacenters. Bis zu acht Sendungen kann das Gerät gleich-zeitig aufzeichnen. Dafür stehen ihm zwei Tuner für digitale TV-Sendungen zur Verfügung. Bei der digitalen Übertragung lassen sich nämlich bis zu 16 TV-Sendungen, je nach Qualität, übertragen. In den meisten Fällen ist jeder Kanal aber nur mit vier Sendungen belegt. Mit zwei Tunern lassen sich dann jeweils vier, also insgesamt acht Sendungen gleich-zeitig empfangen und aufzeichnen. Das relativiert sich aber bei verschlüsselten TV-Inhalten, wie beispielsweise bei Sendungen des Pay-TV-Anbieters Premiere. Der integrierte Dekoder ist nicht schnell genug, um mehr als zwei Sendungen gleichzeitig zu entschlüsseln.

Werbeblöcke in TV-Sendungen lassen sich manuell entfernen. Dabei kann der Anwender den Film in sechs Schrittlängen von zehn Minuten oder sogar Bild für Bild durchsuchen und exakt schneiden.

Audiofunktionen

So virtuos der Enterprise mit Videoinhalten umgehen kann, so groß ist auch sein Repertoire bei den Audiofunktionen. Radiosendungen lassen sich genauso einfach auf die Festplatte bannen wie Filme. Natürlich lassen sich auch Audio-CDs auf die Festplatte einlesen, in MP3 umwandeln und archivieren. Eine integrierte Datenbank erkennt automatisch Titel und Interpret. Zum Mitnehmen kann man die Titel auch wieder auf eine DVD oder CD brennen.

Das Innenleben

Basierend auf dem hochintegrierten Multimedia-Chip Nexperia von Philips, befindet sich ein kompletter Multiamedia-Rechner im Inneren. Der Chip wird mit einer leistungsfähigen Heatpipe gekühlt, sodass der zusätzlich vorhandene Lüfter nur kurzzeitig anspringen muss.

Als Massenspeicher dient eine 250-GB-Festplatte, die bei Bedarf vom Fachhändler auch gegen eine 400-GB-Version ausgetauscht werden kann. Zum langfristigen Archivieren aufgenommener Videos kann auf den internen Double-Layer-DVD-Brenner zurückgegriffen werden. Damit lassen sich aber CDs und normale DVDs brennen. Bei Double-Layer-Medien beträgt die maximale Speicherkapazität rund 8,5 GB.

Im Standby-Modus beansprucht der Enterprise immerhin noch rund sechs Watt Leistung, die sich aber im batteriegestützten Wartemodus auf null Watt reduziert. Programmierte Timer-Aufnahmen laufen weiter, aber das Hochfahren des Systems dauert dann rund eine Minute - das ist bei der Programmierung zu berücksichtigen.

Besonderen Wert legt Macrosystems auf eine einfache Bedienung des Mediacenters. Auch Updates der Systemsoftware sollen vom Laien vorgenommen werden können. Einfach DVD einlegen und starten - alles andere macht das Gerät allein.

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