Kienbaum Studie: Bewerbern fehlt Persönlichkeit

25.10.2006

Mangelndes Budget verhindert Neueinstellungen

Neben Rekrutierungsproblemen verhindern finanzielle Engpässe die Besetzung freier Stellen. Rund die Hälfte der Befragten gibt an, aufgrund der aktuellen Budgetsituation vorerst keine Neueinstellungen vorzunehmen. Äußere Vorgaben besitzen demgegenüber weit weniger Einfluss auf die Personalpolitik: Den Kündigungsschutz bezeichnen 17 Prozent als Einstellungshindernis und lediglich 13 Prozent verweisen auf zu hohe Lohnnebenkosten.

Politische Vorgaben helfen nicht weiter

Mit Unterstützung von politischer Seite rechnen die Personalverantwortlichen nur bedingt. Die Mehrheit der Befragten bewertet die Arbeitsmarktpolitik der Großen Koalition als allenfalls ausreichend (56 Prozent). Nur fünf Prozent bezeichnen die bisherigen Ergebnisse als gut oder besser. Konkrete Reformkonzepte werden skeptisch beurteilt: Vom neuen Befristungsgesetz der Bundesregierung erwarten 36 Prozent keine Konsequenzen, 17 Prozent sehen darin eine zusätzliche Hürde für den Einstellungsprozess. 14 Prozent befürchten eine Verringerung der Beschäftigungsverhältnisse. Vom Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) erwarten die Personalverantwortlichen einen erhöhten Arbeitsaufwand. Hiervon ist insbesondere die Dokumentation von Bewerbungsprozessen (70 Prozent) betroffen, 41 Prozent wollen Absageschreiben künftig mit erhöhter Sorgfalt formulieren. Mit der Überprüfung von Stellenanzeigen beschäftigen sich derzeit 39 Prozent der Befragten.

Der Blick nach vorn: Was die Personalabteilung zukünftig beschäftigt

Für die kommenden drei Jahre planen die Befragten eine intensive Begleitung von Change-Prozessen (57 Prozent). Zudem werden das High Performance Management (45 Prozent) und eine Ausweitung des Demographie- und Nachfolgemanagements (43 Prozent) als wichtige Aufgaben betrachtet. Für die Verbesserung ihrer Arbeit wollen 52 Prozent der Personalplaner verstärkt in die Qualifizierung der eigenen HR-Mitarbeiter investieren. Die Optimierung von HR-Prozessen soll vorhandene Reibungsverluste minimieren (50 Prozent). Eine Standardisierung der Personalarbeit versprechen sich die Befragten von der Etablierung internationaler HR-Strategien und der Formulierung von Guidelines (32 Prozent). (mf)

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