Betrug, die Erste

Kim Schmitz in Stadelheim statt in Saus und Braus

23.01.2002
Endstation Stadelheim: Der gewichtige Möchtegern-Internet-Star Kim Schmitz (28) sitzt seit gestern in der Münchner Strafvollzugsanstalt ein. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen mutmasslichem Börsenbetrug gesucht und von Thailand ausliefern lassen. Schmitz wird beschuldigt, unter Ausnutzung von Insider-Wissen Aktien des Internethändlers <a id="EL_ED0D7DAC-FD8F-3A28-5282FED81E4A3132" href="http://www.letsbuyit.com" >Letsbuyit.com</a> für 375.000 Euro gekauft und kurz danach für 1,5 Millionen Euro abgestoßen zu haben. Offiziell hatte er großspurig verkündet, mit einer Millionenspritze den angeschlagenen Onlinedienst zu sanieren. Nach Angaben des niederländischen Betreibers zahlte er aber keinen einzigen Cent. Damit stehen die Betreiber aber nicht allein da. Mehrere „gute Freunde" aus der halbseidenen und der Entertainment-Szene warten (wohl vergeblich) auf die versprochene Rückzahlung von Krediten samt hoher Renditen von bis zu 100 Prozent. Sie wollen jetzt eine Sammelklage anstreben. Ob es was hilft, ist fraglich, da der selbsternannte Millionär pleite ist.Schmitz machte schon Anfang der 90er Jahre in Hacker-Kreisen als „Dr. Kimble" oder bei der Kripo eher als „Pizza-Monster" von sich reden. Obwohl er damals schon einige Male in Untersuchungshaft saß, kam er - teilweise wegen seines jugendlichen Alters - zum Verdruss der ermittelnden Kripo-Beamten immer wieder frei. Dann entdeckte das Fernsehen den „geläuterten" Hacker und machte aus ihm einen Medienstar. Dank seiner publicity-trächtigen Auftritte etwa bei Günther Jauch in der RTL-Sendung „Stern-TV" avancierte er zum Chef der Internet-Sicherheitsfirma Kimvestor, an der sich dann sogar der TÜV Rheinland beteiligte und nun auf den zahlungsunfähigen Resten des geplatzten New-Economy-Traumes sitzt. Tja, das ist das wahre Leben.<a id="EL_ED0D7DB6-053C-E920-8F562A1914E31E3C" href="mailto:ugoressen@computerpartner.de">(go)</a>

Endstation Stadelheim: Der gewichtige Möchtegern-Internet-Star Kim Schmitz (28) sitzt seit gestern in der Münchner Strafvollzugsanstalt ein. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen mutmasslichem Börsenbetrug gesucht und von Thailand ausliefern lassen. Schmitz wird beschuldigt, unter Ausnutzung von Insider-Wissen Aktien des Internethändlers Letsbuyit.com für 375.000 Euro gekauft und kurz danach für 1,5 Millionen Euro abgestoßen zu haben. Offiziell hatte er großspurig verkündet, mit einer Millionenspritze den angeschlagenen Onlinedienst zu sanieren. Nach Angaben des niederländischen Betreibers zahlte er aber keinen einzigen Cent. Damit stehen die Betreiber aber nicht allein da. Mehrere „gute Freunde" aus der halbseidenen und der Entertainment-Szene warten (wohl vergeblich) auf die versprochene Rückzahlung von Krediten samt hoher Renditen von bis zu 100 Prozent. Sie wollen jetzt eine Sammelklage anstreben. Ob es was hilft, ist fraglich, da der selbsternannte Millionär pleite ist.Schmitz machte schon Anfang der 90er Jahre in Hacker-Kreisen als „Dr. Kimble" oder bei der Kripo eher als „Pizza-Monster" von sich reden. Obwohl er damals schon einige Male in Untersuchungshaft saß, kam er - teilweise wegen seines jugendlichen Alters - zum Verdruss der ermittelnden Kripo-Beamten immer wieder frei. Dann entdeckte das Fernsehen den „geläuterten" Hacker und machte aus ihm einen Medienstar. Dank seiner publicity-trächtigen Auftritte etwa bei Günther Jauch in der RTL-Sendung „Stern-TV" avancierte er zum Chef der Internet-Sicherheitsfirma Kimvestor, an der sich dann sogar der TÜV Rheinland beteiligte und nun auf den zahlungsunfähigen Resten des geplatzten New-Economy-Traumes sitzt. Tja, das ist das wahre Leben.(go)

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