Kinder lassen Eltern alt aussehen

04.06.2000
In Sachen Internet können Eltern von ihren Kindern lernen. Dies besagt eine Studie, die im Auftrag von Sage KHK unter 4.000 kleinen und mittelständischen Unternehmen durchgeführt wurde.

Kinder verstehen wahrscheinlich mehr vom Internet als ich", gaben 51 Prozent der befragten Unternehmer zu. Im Vergleich zu anderen Ländern schnitten die bundesrepublikanischen Eltern noch relativ gut ab, wenn man ihnen unterstellt, dass die restlichen 49 Prozent nicht gemogelt haben oder sich nicht selbst überschätzen: 61 Prozent der Franzosen, 62 Prozent der Amerikaner sowie 74 Prozent der Engländer räumten ihren Kindern ebenfalls eine höhere Internet-Kompetenz ein. Die Studie drückt das Ergebnis drastischer aus: "Somit gibt eine klare Mehrheit der Geschäftsleute zu, dass ihre Kinder mehr vom Internet verstehen als sie selbst."

"Die Umfrage zeigt uns, dass noch viele Ängste vorhanden sind, die es abzubauen gilt", konstatiert Guy Berruyer, Direktor der Continental Europe Sage Group. Dies erstaunt um so mehr, als dass die Mehrheit der 4.000 Befragten die Zukunftsperspektiven im E-Commerce-Handel positiv einschätzt. So sind 56 Prozent der deutschen Betriebe, 58 Prozent der französischen und 65 Prozent der amerikanischen davon überzeugt, dass E-Commerce neue Märkte erschließt und neue Geschäftsfelder eröffnet. Doch die Unternehmen scheinen in einer Art Bewegungslosigkeit zu erstarren, wenn es um die reale Umsetzung ihrer optimistischen Einschätzung geht: Nur 37 Prozent der deutschen kleineren und mittleren Unternehmen (KMUs), 31 Prozent der französischen und 43 Prozent der amerikanischen sind bereits mit einer Homepage im Internet präsent.

Der Schritt in die Zukunft

Die KMUs mussten sich im Rahmen der Studie mit der Frage beschäftigen, was sie in den nächsten zwölf Monaten an ihrem Geschäftsmodell ändern wollen, um E-Commerce einzubinden. Während 72 Prozent "einiges" und 39 Prozent "vieles" zu ändern gedenken, behaupteten drei Prozent, dass sie "alles" ändern wollen. Die französischen Nachbarn sind mutiger, denn sieben Prozent der Unternehmen möchten ebenfalls alles umkrempeln. Im Vergleich zu ihren deutschen Kollegen geben sich die Franzosen, die einiges ändern möchten, wesentlich zurückhaltender: Nur 55 Prozent haben sich dies in den nächsten zwölf Monaten vorgenommen.

Da bereits 43 Prozent der amerikanischen KMUs mit einer Homepage im Internet präsent sind, nehmen die Amerikaner trotz der eher moderaten Prozent-Angaben einmal mehr einen Spitzenplatz in Sachen Internet ein: Vier Prozent möchten alles ändern, 25 Prozent viel und 60 Prozent einiges. Berruyers Fazit lautet: "Dem Einsieg ins Internet stehen in Europa vielfach unbegründete Ängste vor der neuen Technik und die hohen Investitionskosten entgegen." (mm)

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