Herweck-Hausmesse

Kirkel wird zu klein (Bildergalerie)

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
Vergangene Woche trafen sich rund 1.000 Fachhändler zur Hausmese "Perspectives 2013" im neuen Lager von Herweck. Die Zukunftsprognosen des Distributors sind positiv und die Zeichen stehen auf Wachstum.
Der zukünftige Firmensitz der Herweck AG befindet sichin Sankt Ingbert.
Der zukünftige Firmensitz der Herweck AG befindet sichin Sankt Ingbert.

Rund 1.000 Besucher fanden vergangene Woche den Weg zur Herweck Hausmesse - in diesem Jahr nicht nach Kirkel, dem (noch)-Sitz des Unternehmens, sondern in das zukünftige Lager in Sankt Ingbert. Dort zeigte der Distributor mit Unterstützung von 75 Ausstellern eine breite Übersicht der derzeitigen ITK-Branche und informierte die Besucher außerdem in Workshops zu Themen wie dem hauseigenen neuen Kundenbegeisterungsprogramm oder zum Partner-Shop. An prominenter Stelle direkt am Eingang konnten sich die Fachhändler auch über die neu ins Angebot aufgenommenen iHealth-Produkte informieren. Zwischen amerikanischen Küchengeräten und Kugelgrills konnten es sich die Besucher in und auf verschiedenen Outdoor-Sitzgelegenheiten gemütlich machen.

Nahezu tiefenentspannt waren auch die beiden Firmengründer und Vorstände Jörg Herweck und Dieter Philippi bei den Rundgängen über die Messe anzutreffen. Der gesamte Markt wird enger, auch im Distributions-Segment findet Konsolidierung statt und bei den Herstellern nimmt der Trend zu, die Handelsstufe Distribution auszuklammern. Dennoch erwirtschaftete der ITK-Distributor im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 252,495 Millionen Euro. "Wir haben von den Schwächen anderer Distributoren profitiert. Im laufendenGeschäftsjahr werden wir auf jeden Fall ein weiteres Umsatzplus vermelden können - ich hoffe, dass wir zehn Prozent zulegen können", sagt Herweck. Und Philippi sieht zusätzlich in der Art, wie das Unternehmen mit seinen Kunden umgeht, einen weiteren Grund für den guten Geschäftsverlauf: "Sich gut um einen Kunden zu kümmern, kostet Aufwand und Geld. Aber es gibt mehr und mehr Kunden, die dies zu schätzen wissen und für solche Zusatzleistungen gerne bezahlen."

Der Wohlfühl- und Erlebnisladen

Eines dieser Zusatzangebote, das der Distributor seinen Kunden auf der Messe ans Herz legte, ist eine Erweiterung des Warenwirtschaftsystems EPOS um ein so genanntes "Kundenbegeisterungsprogramm". Es soll die Fachhändler dabei unterstützen, mit ihren Kunden während eines 24 Monate laufenden Mobilfunkvertrages zu Anlässen, wie dem Geburtstag des Kunden, Ostern oder Weihnachten auf verschiedene Art und Weise in Kontakt zu treten. Die Idee für dieses Angebot stammte ursprünglich von Guiseppe Nicasto, einem Herweck-Kunden, der mehrere Mobilfunkgeschäfte betreibt. "Eine Automatisierung durch die Warenwirtschaft und das Outsourcing an meinen Partner Herweck schien mir eine kostengünstige und effiziente Alternative", sagt der Reseller. Und die Herweck AG setzte die Idee um.

Ein weiteres Thema, das sich auf der Messe wiederspiegelte, war das Premium-Partner-Shop-Konzept, das bereits auf der CeBIT vorgestellt wurde. Bei diesem Konzept geht es dem Distributor vor allem um die Interaktion zwischen Händler und Kunden. "Ich glaube an den stationären Handel - aber er muss sich ändern", sagt Herweck. Seiner Meinung nach muss es für die Kunden interesant werden, einen Laden zu betreten. Die Händler sollen für ihre Kunden eine Erlebniswelt erschaffen. Dazu hat der Firmenchef auch schon einen Tipp - der allerdings mit Vorsicht zu genießen ist : "Ein Smartphone mit Schutzfolie präsentieren, auf die man mit einem kleinen Hammer schlagen kann, ohne dass das Display zu Bruch geht. "Der Händler muss mehr sein als ein Tarifberater und Smartphone aus dem Regal Holer", bringt Herweck sein Anliegen auf den Punkt.

Die Smartphones, die Herweck an seine Fachhandelskunden verschickt, holen die 50 Lagermitarbeiter des Distributors selbst allerdings sehr wohl noch per Hand aus dem Regal - wobei Fachhändler ja gewöhnlich eines Einkaufserlebnisses auf andere Dinge Wert legen. In 2.000 qm großen Lager in Kirkel wird noch per Hand gepickt. In dem neuen, 4.000 qm großen Lager, soll dieser Sendungsprozess halbautomatisch ablaufen. Durch die Vergrößerung der Lagerfläche und die Umstellung auf halbautomatische Lagertechnik sieht sich der Distributor künftig in der Lage, bis zu 4.000 Pakete pro Tag zu versenden. "Heute funktionieren die Dinge. Aber wir betreiben einen hohen Aufwand. Der kommende Prozess wird viel effizienter schneller werden", erklärt Herweck. Effizienter heißt aber nach Aussage des Firmenchefs nicht, dass dieser Prozess mit Mitarbeiterreduzierung einhergeht. "Wir werden in der Übergangsphase rund zehn Mitarbeiter mehr brauchen und hoffen, diese dann auch halten zu können." Diese Aussage macht er an dem derzeit ständig wachsenden Kunden- und Geschäftsvolumen fest. Ende 2013 soll das neue Lager in Betrieb genommen werden. Der Umzug der restlichen Mitarbeiter in den gegenüberliegenden neuen Bürokomplex ist für das kommende Jahr geplant. (bw)

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