KKF Net: vom Systemhaus zum DSL-Anbieter

07.06.2001
Der Highspeed-Internet-Zugang DSL entwickelt sich immer mehr zum typischen Händlergeschäft. Statt mit Margen locken die Anbieter von SDSL mit Provisionen und Folgegeschäften für Systemhäuser. KKF Net hat nun auch ein Partnerprogramm für DSL aufgelegt.

Der DSL-Vertrieb von KKF Net läuft sowohl direkt als auch indirekt ab. Wie bei vielen ist auch bei den Mindenern der direkte Kanal bereits gut ausgestattet, der indirekte wird jetzt forciert. "Wir wollen in jeder unserer sechs Niederlassungen mindestens einen Partnerbetreuer haben", stellt sich Rolf Faber, Leiter der Retail-Partner bei KKF Net, vor. Gesucht werden Partner jeglicher Couleur - "so viele wie möglich", aber auch mit dem entsprechenden Know-how. Zwei Arten der Zusammenarbeit mit KKF Net sind angedacht. Zum einen gibt es die so genannten "Retailer". Sie vermitteln die SDSL-Verträge, treten nicht selber in Aktion, KKF Net agiert. Ab drei Verträgen im Monat gibt es zu der einmaligen Abschlussprovision noch eine Monatsprovision. Die Hotline der KKF Net steht allen Retailern zur Verfügung.

Dann gibt es noch den Teil der Händlerschaft, den KKF "Reseller" nennt. Sie verkaufen die Leitungen in eigenem Namen und auf eigene Rechnung. KKF tritt gegenüber dem Kunden nicht auf, sondern stellt nur die Infrastruktur zur Verfügung. In diesem Bereich gibt es bereits etwa 20 Partner.

Im Moment befindet sich noch alles im Aufbau. Faber ist seit Feb-ruar mit an Bord, mit dem eindeu-tigen Auftrag, das Partnernetz zum Laufen zu bringen.

Eigenes Netz mit 27 Knoten

KKF Net kommt aus der Systemhausecke. Erst seit 1996 wurde das Unternehmen als Internet-Service-Provider aktiv. Jetzt nennt es sich "Anbieter von Lösungen im Bereich der Datenkommunikation". Seit eineinhalb Jahren ist das Unternehmen unablässig dabei, sein SDSL-Netz aufzubauen. Im Moment erreicht das Netz über 27 Backbone-Knoten etwa 70 deutsche Städte. Die Backbone-Knoten sind mit Glasfaserkabeln in zwei Ringe zusammengeschlossen, die redundant arbeiten. Der Clou des SDSL-Angebots: die Überbrückung der letzten Meile und damit die Unabhängigkeit von der Telekom. Um dies zu gewährleisten, muss KKF seine Technik an den Hauptverteilern der Telekom installieren. Bis September sollen 700 Hauptverteiler damit bestückt sein. "Unser Backbone ist eines der größten", erzählt Faber stolz. "Innerhalb der 70 Städte erreichen wir 80 Prozent unserer Zielgruppe." Und die besteht hauptsächlich aus Business-Kunden, was bei SDSL nahe liegt. Zu den Konkurrenten der KKF zählen Anbieter wie QSC, Highway One oder Riodata.

Im letzten Jahr konnte das Unternehmen 3,92 Millionen Euro Umsatz generieren. Dieses Jahr sollen es schon elf Millionen sein. Bis Ende des nächsten Geschäftsjahres, also zum 30. September 2002, will das Unternehmen komplett profitabel arbeiten. Der Systemhausbereich von KKF ist es bereits seit langem. Die übrigen Bereiche befinden sich weitgehend noch im Aufbau. Neben "Professional DSL" sind das Angebote im Bereich VPN (Virtual Private Network) Server-, Rack- und Web-Hosting sowie Webauftritte, Lösungen zu E-Commerce und allgemeine Internet-Services - also kurz gesagt alles rund ums Internet.

Obwohl sich die Partner-Aktivitäten der Mindener im Moment nur auf SDSL beschränken, will Faber eine Ausweitung auf die anderen Bereiche nicht ausschließen. "Wie gesagt, im Moment ist alles im Aufbau. Das muss sich mit der Zeit ergeben", stellt er vorsichtig in Aussicht.

www.kkfnet.de

ComputerPartner-Meinung:

Mit einem DSL-Anbieter wie KKF Net, der sein eigenes Netz nut-zen kann, zusammenzuarbeiten, hat in erster Linie den Vorteil, dass dieser nicht auf andere Anbieter angewiesen ist, wenn man die Telekom einmal ausnimmt. Dennoch - gerade in einem so jungem Geschäft heißt es: Provisionen vergleichen. (gn)

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