NETTETAL: Raab Karcher Elektronik, Exklusiv-Distributor für Eizo-Bildschirme, zieht die Konsequenzen aus dem rapiden Preisverfall im Monitor-Segment. Der Anbieter reagiert jetzt mit drastischen Preissenkungen.Seit über einem Jahr befinden sich die CRT-Monitorpreise (Cathod Ray Tube) im freien Fall. Auch Markenanbieter sind gezwungen, Preiskorrekturen vorzunehmen, um den Anschluß zum Wettbewerb nicht zu verlieren. So auch Eizo: Der Hersteller reduziert seine Preise für Schlüsselprodukte ab sofort um bis zu 22 Prozent. Der Grund für das radikale Vorgehen: "Damit können wir zumindest unseren Stückzahlenabsatz steigern", hofft Gerhard Hundt, Eizo-Vertriebsleiter bei Raab Karcher. "Trotz Preisverfall dürfte die Marge bei unseren Produkten zwischen fünf und zehn Prozent liegen. Damit sind wir genauso gut wie unsere Wettbewerber", versichert der Vertriebsleiter. Bei den Umsatzprognosen für 1999 bleibt Hundt aber sehr vorsichtig: "Geplant ist, daß wir unseren Umsatz (1998: rund 370 Millionen Mark. Anmerkung der Redaktion) für das laufende Geschäftsjahr halten. Aber das hängt natürlich vom weiteren Preisverfall ab", so der Raab-Karcher-Manager. Bis Ende des Jahres rechnet er mit einer allgemeinen Preisreduzierung von zirka 10 bis 15 Prozent. Gleichzeitig mit den Preissenkungen führt Eizo auch einen 14tägigen Lagerwertausgleich ein.
Keine Angst vorm LCD-Wettbewerb
An Eizos strategischer Ausrichtung hat sich aber nichts geändert: "Im LCD-Bereich (Lyquid Cristal Display) wollen wir in diesem Jahr klarer Marktführer werden", erklärt Hundt. Bisher lag man in diesem Segment Kopf an Kopf mit NEC. Die 21 Prozent Marktanteil nach Stückzahlen, welche die GfK im Oktober/Novem-ber für den Anbieter errechnet hat, sieht Hundt dafür als gute Ausgangsbasis. Auch die angekündigten Mittelstandsoffensiven der Konkurrenz - zum Beispiel von Nokia und NEC - fürchten die Nettetaler nicht. Sie wähnen sich hier einen Schritt voraus. "Anfang Februar haben wir eine Korrektur unserer Vertriebsstruktur vorgenommen", so Hundt. Bisher hat ein vierköpfiges Innendienst-Team sowohl bestehende Handelspartner betreut als auch neue akquiriert. Jetzt wird eine klare Trennung der Aufgaben vorgenommen: Drei Vertriebsinnendienstler betreuen weiterhin den bereits bestehenden Kundenstamm. Und zwei weitere Telemarketing-Mitarbeiter sollen neue Partner werben. Grund für die Korrektur: "Unser Ziel ist es, mit dem Mittelstand 1999 knapp 50 Millionen Mark umzusetzen, aber nicht zu Lasten der Distribution. Denn die Neukunden-Akquise soll nicht zu einer Umsatzverschiebung führen", erklärt Hundt. (ch)
Eizo-Vertriebsleiter Gerhard Hundt geht 1999 von einem allgemeinen Preisverfall für Monitore von 10 bis 15 Prozent aus.