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"Kleine Fachhändler überlassen den großen Systemhäusern das Feld"

18.05.2010
Mit dem Thema Dokumentenerfassung tun sich viele Fachhändler noch schwer. Im ChannelPartner-Interview erklärt Manfred Grandis, beim Distributor BHS Binkert zuständig für das Scanner-Geschäft, wo die Chancen liegen.
Manfred Grandis, Produktmanager Dokumentenmanagement und Software bei der BHS Binkert GmbH, macht Händlern Mut, sich mit DMS zu beschäftigen.
Manfred Grandis, Produktmanager Dokumentenmanagement und Software bei der BHS Binkert GmbH, macht Händlern Mut, sich mit DMS zu beschäftigen.

Mit dem Thema Dokumentenerfassung tun sich viele Fachhändler noch schwer. Im ChannelPartner-Interview erklärt Manfred Grandis, beim Distributor BHS Binkert zuständig für das Scanner-Geschäft, wo die Chancen beim Dokumentenmanagement liegen.

Das Thema Dokumentenerfassung und -archivierung fristet bei den Fachhändlern oft ein Nischendasein. Warum ist das so?

Manfred Grandis: Das frage ich mich auch oft. Jeder IT-nahe Fachhändler bringt eigentlich alles mit, was er dazu benötigt, um mit diesem Thema erfolgreich zu sein. Letztendlich gibt es wahrscheinlich immer noch das Vorurteil, DMS sei kompliziert, aufwendig und teuer. Das ist aber nicht der Fall.

Prinzipiell würde es reichen, wenn die Fachhändler eine paar Dokumentenscanner von Fujitsu, Canon, Kodak, Avision, sowie eine oder zwei Standard-Softwarelösungen wie beispielsweise ELOOffice oder scan2find in ihr Sortiment aufnehmen würden. Dann hätten die Fachhändler schon eine fertige DMS-Lösung anzubieten. Und das alles für deutlich unter 1.000 Euro. Genau solche Lösungen werden derzeit gesucht, besonders von Ärzten, Anwälten, Handwerkern und so weiter. Die perfekte Lösung für diese kleineren Anwender besteht normalerweise aus einem Dokumentenscanner und einer Software. Das ist weder kompliziert noch teuer. Wir bieten unseren Händlern ein großes Sortiment an Hardware und Softwarelösungen, sowie die entsprechende Beratung, um dieses Thema erfolgreich angehen zu können.


Warum tut sich Ihrer Ansicht nach der Fachhandel damit schwer?

Grandis: Möglicherweise liegt es daran, dass die Fachhändler sich lieber in den klassischen IT Bereichen bewegen, das heißt PCs, Server, Netzwerk, Mainboards, Festplatten und so weiter.. Das kann ich sogar ein Stück weit nachvollziehen, da ich als Fachinformatiker selbst auch aus dem IT-Einzelhandel komme. Damit kann man aber kein Geld mehr verdienen. Geld verdienen kann man, wenn man Lösungen anbietet und keine Produkte. Da bietet sich das Dokumentenmanagement gerade zu an. Erstens ist dies ein sehr IT-nahes Thema, zweitens ist die Nachfrage groß und drittens kann man damit noch viel Marge erzielen.


Was sollte der Fachhändler mitbringen, um mit Dokumentenscannern und den dazu gehörenden Lösungen Geschäft zu machen?

Grandis: Jeder Fachhändler mit IT Hintergrund braucht sich eigentlich nur noch mit den jeweiligen Produkten, sprich den Dokumentenscanner und der DMS-Software auseinanderzusetzen. Allein durch das Studium der Herstellerseiten im Internet kann sich der Händler schon sehr gut selbst informieren. Darüber hinaus findet er dort auch Informationen zu den Partnerprogrammen. Damit hat er schon mal einen Überblick und erkennt die Möglichkeiten, die ein solches System bietet. Kombiniert mit seinem IT-Hintergrund ist er dann schon mal ganz gut aufgestellt. Eine weitere gute Möglichkeit sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen ist die Messe DMS-EXPO. (09. bis 11.11.2010 in Köln, Anm. der Red.).

Da die DMS-Software meist etwas komplexer daherkommt, empfehle ich eine Schulung. ELO und scan2find zum Beispiel bietet hervorragende Händlerschulungen an. Danach ist der Fachhändler für kleinere und mittlere DMS Lösungen bereit. Man wächst ja bekanntlich mit den Aufgaben. Selbstverständlich stehen wir und unsere Hersteller den Händler immer helfend zur Seite, auch bei großen Projekten. Es kommt recht häufig vor, dass wir bei DMS Projekten zusammen mit dem Händler und dem Hersteller gemeinsam als Lösungsanbieter auftreten.

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