Kleiner, schneller, billiger

03.02.2000
Zur diesjährigen Cebit wurde, was die Produkte unseres Indexes hier betrifft, nichts sensationell Neues vorgestellt. Dafür gibt es sie aber in kleineren, schnelleren oder schöner gestalteten Ausführungen.

<b>Notebooks im Preisrutsch</b>

Kleiner, schneller, schöner - das gilt ganz besonders für den Notebook-Markt. Dessen Hersteller orientieren sich eher an Intels Produktzyklen als an einer europäischen Computermesse. So ist von einigen Herstellern schon vor etlichen Wochen eine Rundumerneuerung der Produktfamilien durchgeführt worden. Zur Cebit ließen sich von daher nur unbedeutende Neuerungen sehen, ein bisschen Produktpflege hier und da, in erster Linie was die Software-Ausstattung angeht. Interessant war jedoch die Preisentwicklung im Vorfeld der Messe. Um satte zwölf Prozent ist der Durchschnittspreis für die 500-MHz-Maschinen gefallen.

<b>Grafikkartenhersteller in den Startlöchern</b>

Seit Herbst vergangenen Jahres stehen 3D-Grafikkarten mit Geforce-256-Prozessor an der Leistungsspitze der Produkte für den Spieleanwender. Zur Cebit haben sich jedoch auch schon Karten mit den neuen 3Dfx-Chips gezeigt, "Voodoo 4/5" genannt. Bis Redaktionsschluss war noch unklar, ob die Karten schon über das Prototypenstadium hinaus sind, aber in den nächsten Monaten ist mit guten Umsätzen mit neuen, noch schnelleren Grafikkarten im privaten Markt zu rechnen. So sind die vor kurzem noch aktuellen Karten denn auch massiv dem Preisverfall ausgesetzt: Auch hier rund zwölf Prozent Rückgang gegenüber dem Vormonat.

<b>DVD-Boom dank Crack-Programm</b>

Nachdem der Kopierschutz von DVD-Videos mittlerweile fast problemlos umgangen werden kann, ist mit einem Boom im Laufwerksverkauf zu rechnen. Trotzdem ist der Preis im vergangenen Monat erst einmal deutlich gesunken. Gerade noch 317 Mark kostet ein DVD-Player im Durchschnitt. Die Lesegeschwindigkeit steigt, eine Entwicklung, die man noch von den CD-Spielern her kennt. Technische Neuerung gibt es derzeit wenig, die Hersteller geben sich bedeckt. Allerdings wird die Verschmelzung von DVD-/CD-Abspielgeräten mit CDRW-Brennern zu einem Laufwerk von einigen Herstellern angeboten.

<b>Scannerqualität steigt</b>

Relativ viele Neuerscheinungen sind derzeit im Scannergeschäft auszumachen, dabei sind die reinen Billiglösungen mit magerer Auflösung kaum noch vertreten. Auch hochauflösende, schnelle Scanner rutschen allmählich in die Preisklasse unter 500 Mark. Schwieriger macht dies den Verkauf von Profigeräten, die noch immer teuer sind und einer entsprechenden Beratung bedürfen, denn der Preisunterschied wird angesichts der Qualität eines durchschnittlichen Geräts wieder zu groß. Dafür ist der Durchschnittspreis aktuell recht stabil: 336 Mark für A4-Flachbettscanner.

<b>Des Displays neue Kleider</b>

TFT-Displays sind derzeit wieder gut verfügbar. So sinken denn allmählich wieder die Preise. Massive Preissenkungen gibt es diesmal in erster Linie bei NEC, aber auch der Gesamtmarkt bewegt sich langsam wieder. Nachdem nun auch die technischen Standards gesetzt sind und die Geräte sich bezüglich der Anzeigequalität kaum noch unterscheiden, sind die Designer nun am Zug. Besonders für die Schreibtische der höheren Etagen werden Displays angeboten, bei denen auch auf die äußerliche Gestaltung Wert gelegt wurde - hoffentlich auch auf den ergonomischen und nicht nur den künstlerischen Wert.

<b>Röhrenmonitore folgen den TFT-Displays</b>

Die Entwicklung flacher Bildschirme bei klassischer Röhrentechnologie wurde zweifellos durch die Konkurrenz aus dem TFT-Lager beschleunigt. Nun bahnt sich eine zweite Neuerung bei Röhrengeräten an, die aus dieser Ecke kommt: Einige Hersteller stellten Monitore mit Digitalanschluss aus, in erster Linie wohl, um die Akzeptanz beim Publikum zu testen. Passende Grafikkarten sind noch ziemlich rar, aber die besseren Anbieter offerieren meist eine Alternative zu ihren analogen Modellen. Der Monitorpreis dürfte auf lange Sicht fallen, ist doch digitale Technik meist billiger zu produzieren als analoge.

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