Kleiner, schneller, billiger ...

18.01.2001
Der Pentium 4 steht vor der Tür, Windows sagt "Servus" - nichts ist so bewegend wie der PC-Markt. Daran wird sich auch im Jahr 2001 nichts ändern.

Was beschert das neue Jahr dem PC-Markt? Prognosen der Experten von PC-World.com sollen ein wenig Licht ins Dunkel der Zukunft bringen.

- Der Pentium-4-Prozessor wird gegen Jahresende die Zwei-Gigahertz-Marke erreichen. AMD wird mit seinem Athlon da nicht mithalten können. Die Experten sagen ihm 1,5 GHz für die erste Jahreshälfte voraus.

- Auch Notebooks und preisgünstige PCs werden mit einem GHz takten, so die Fachleute. Doch nur professionelle Video-Anwender dürften noch Verwendungsmöglichkeiten für so viel Power haben. Ansonsten werden Notebooks noch kleiner werden und den Stromverbrauch weiter reduzieren. Außerdem erwarten die Experten, dass mehr Notebooks mit kombinierten DVD/CD-RW-Laufwerken ausgestattet sein werden und über höher auflösende Displays verfügen. Dagegen sollen die viel diskutierten drahtlosen Bluetooth-Verbindungen erst in zwei Jahren mit Notebooks gebundelt werden.

- Intel wird zudem verstärkt auf den Low-Power-Pentium-III setzen. Dies geschehe als Antwort auf den Low-Power-Chip "Crusoe" der Firma Transmeta, die den Crusoe der nächsten Generation noch in diesem Jahr auf den Markt bringen will.

- PC-Gehäuse werden weiter schrumpfen, weniger wiegen und den Austausch oder das Nachrüs-ten von beziehungsweise mit Peripherie-Komponenten erleichtern. ISA-Slots und parallele wie auch serielle Schnittstellen verschwinden nach und nach. Der USB-Port wird weiter an Terrain gewinnen.

- USB 2.0 ist auf dem Sprung. Mit 480 Megabit pro Sekunde ist diese Schnittstelle 40-mal schneller als der normale USB-Port. Das ist die Größenordnung von Firewire-Ports (IEEE 1394), die sich ebenfalls stark ausbreiten werden.

- Die Welten von Audio, Video und PC wachsen auch 2001 weiter zusammen. Immer mehr Leute spielen Musik im MP3-Standard auf Stereoanlagen und portablen Playern ab. Doch wird der Computer, so die Marktforscher, nicht so bald den Fernseher als Videoabspielgerät ablösen.

- Die Preise für LCD-Bildschirme werden weiter purzeln. 15-Zöller könnten gegen Ende des Jahres weniger als 1.200 Mark kosten, 17-Zoll-Geräte siedeln die Experten bei 2.000 Mark an.

- Das Totenglöcklein für Windows 9x hat geläutet. Windows ME soll der letzte Spross dieser Linie sein. Microsoft will bis Ende des Jahres das Nachfolge-Betriebssystem "Whistler" herausbringen. Es vereint Teile von Windows 2000 und ME und soll als Business- und Consumer-Version erhältlich sein.

- Der modular aufgebaute PC kommt. Er hat einen Kern von der Größe eines PDAs, der den Prozessor, den Arbeitsspeicher und die Harddisk enthält. Die fehlenden Komponenten wie Tastatur, Display oder Stromanschluss macht sich der Anwender verfügbar, indem er den Kern mit einem von mehreren Modulen (Docking-Stationen) verbindet. Eines solcher Module wird etwa die Verbindung zu einem normal großen Bildschirm und zur Tastatur herstellen. So hat man seine Daten stets griffbereit. Ein Synchronisieren ist nicht erforderlich.

- Networking daheim wird zunehmen, da immer mehr Haushalte über Breitbandnetze verfügen und ihre PCs vernetzen wollen. Fachleute vermuten, dass sich der auf dem Telefonnetz basierende Home-PNA-Standard durchsetzen wird. Auch drahtloses Networking in den eigenen vier Wänden kommt. Hier geben die Experten dem 11-Mbps-Standard 802.11B die besten Marktchancen.

- Die Preise für Laserdrucker werden vereinzelt um 400 Mark liegen. Auch beim Tempo tut sich einiges: So hat Xerox einen professionellen Laserdrucker mit einer Druckgeschwindigkeit von 45 Seiten pro Minute angekündigt. Farblaser werden kaum für weniger als 2.000 Mark zu haben sein.

- Allgemein werden Drucker mehr und mehr als Bundle mit Desktops und InternetApplikationen angeboten. Zudem werden mehr Printer drahtlos drucken können, so dass man sie direkt vom PDA aus nutzen kann.

- CD-ROM-Laufwerke verschwinden zugunsten von DVD- und CD-RW-Einheiten.

- Systeme mit DDR-Memory (Double Data Rate) werden im dritten bis vierten Quartal allgemein erhältlich sein, auch für In-tel-Prozessoren. Rambus (RDRAM) hingegen wird Einbußen erleiden.

- Smart-Phones, die Handy- und PDAEigenschaften vereinen, könnten der Renner des Jahres werden. (de)

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