Klenk zuversichtlich: "Wir haben uns hervorragend vorbereitet"

03.02.2000
Plötzlich geht alles ganz rasch: Noch in diesem Monat, spätestenes Anfang April wird die Bechtle AG an der Börse notiert sein.

Für das vergangene Jahr war er definitiv nicht geplant, dafür aber kommt er nun umso schneller: Ende März, spätestens Anfang April will die Heilbronner Bechtle AG den Börsengang wagen. Ins Visier genommen ist der Neue Markt in Frankfurt. Erste Eckdaten stehen bereits fest. Rund fünf Millionen Stückaktien, allesamt aus einer Kapitalerhöhung, sollen in den Freiverkehr gehen. Dies entspricht 25 Prozent des Gesamtaktienpotenzials von Bechtle. Falls gewünscht, können zusätzlich noch 500.000 Papiere im Rahmen des Greenshoes gezeichnet werden, die dann von den Altgesellschaftern stammen.

"Einmaliges Ereignis für jedes Unternehmen"

Für Ralf Klenk, im Bechtle-Vorstand zuständig für das operative Geschäft, steht außer Frage, dass das Going Public ein Erfolg wird. "Eine Börsengang ist ein einmaliges Ereignis für jedes Unternehmen. Deshalb haben wir uns hervorragend vorbereitet. Und die Vergangenheit hat gezeigt, dass gute und solide Unternehmen mit einer klaren Ausrichtung sowohl für die professionellen als auch die privaten Anleger sehr interessant sind."

Dass sich Bechtle zu diesen Firmen zählt, ist verständlich. Die auf Sys-temintegration und E-Commerce spezialisierte Unternehmensgruppe hat in den vergangenen vier Jahren - nicht zuletzt durch zahlreiche Firmenzukäufe - ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Beim Umsatz legten die Schwaben pro Jahr durchschnittlich um 66 Prozent, beim Gewinn vor Steuern gar um 117 Prozent zu. Allein 1999 stiegen die Einnahmen von 391 auf 773 Millionen Mark. An Gewinn vor Steuern erzielte Bechtle 34,8 Millionen Mark nach 17,1 Millionen im Vorjahr. Kräftig dazu beigetragen hat die Fusion mit der Krefelder SDV Informationssysteme GmbH im Oktober 1999.

60 Standorte angepeilt

Mit dem Geldregen aus dem Börsengang, der mit Unterstützung der Baden-Württembergischen Bank und der Bayerischen Hypo-Vereinsbank erfolgen wird, wollen die Schwaben ihre weiteren Expansionspläne umsetzen. Dabei will man laut Klenk zweigleisig fahren. Zum einen sollen die europäischen E-Commerce-Aktivitäten aus eigener Kraft weiter ausgedehnt werden, zum anderen liebäugelt man mit weiteren Akquisitionen von Systemintegratoren in den deutschsprachigen Ländern geplant. Klenk konstatiert: "In diesem Geschäftsfeld sind wir mittlerweile an 28 Standorten präsent. 60 sollen es werden." (bk)

www.bechtle.de

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