Vorkonfigurierte, anwendungsspezifische Appliances aus integrierter Hard- und Software sind auf dem Vormarsch. So finden sich heute schon Angebote wie die "Google Search Appliance" für die Informationssuche oder solchen zum Aufbau von Data-Warehouse-Systemen beispielsweise von Teradata, IBM, Hewlett-Packard oder Netezza. Ein anderes Beispiel ist der "BI Accelerator" von SAP und Intel, der eine In-Memory-Datenbank zur Beschleunigung von Datenauswertungen enthält. Ein weiteres Einsatzgebiet könnte das Enterprise Content Management (ECM) werden. So soll es bereits ein erstes Angebot der IBM geben.
Dieser Tage kündigte der in Singapur ansässige Hersteller InfoGrid Pacific mit "ECMS One" ein erstes integriertes ECM-Produkt aus Server und Software an.
Es verwendet Open-Source-Produkte wie Lucene (Suche), Postgres (Datenbank), Django (Python-Framework) und den Apache-Server und soll vor allem kleine und mittelständische Unternehmen ansprechen. Laut Anbieter läge man preislich "bei einigen tausend Dollar" gegenüber "hunderttausenden" Dollars, die vergleichbare herkömmliche Produkte kosten würden. Die Appliance lasse sich für die Anwendungsgebiete "Dokumenten und Records-Management", Archiv, "Enterprise Document Management", Medienverwaltung und Ecommerce einsetzen. Zugleich hofft InfoGrid Pacific auf Partner, um weitere Lösungen anbieten zu können.
Laut der auf Content-Management spezialisierten Analysten von CMS Watch könnte die Ankündigung – sollte ihre Hersteller seine Versprechen halten können –weit reichende Folgen für den Markt haben. Allgemein versprechen Appliances im Vergleich zu Individuallösungen einen geringeren Konfigurations- und Wartungsaufwand und eine für das Anwendungsgebiet optimierte und skalierbare Systembasis. Dieser Kostenvorteil soll durch die Nutzung preisgünstiger und standardisierter Hard- und Softwarekomponenten in der Appliance noch vergrößert werden. (as)