Kommentar

23.07.1998

Auch Citrix führt als Argument für seine neue Thin-client/Server-Software die in der Branche so beliebte "Total Cost of Ownership" an. Diese Aussage erscheint angesichts des zentralen TCO-Arguments der Kostenreduzierung paradox. "Mehrere tausend Benutzer" gibt Citrix als mögliche Dimension eines Metaframe-Netzes an. Was bedeuten würde: Zum einen wäre unter dem laut Fachleuten schlecht skalierbaren und in großen Umgebungen allenfalls mühevoll administrierbaren NT 4.0 eine zweistellige Zahl von Applikations- und Abteilungsservern notwendig. Zum anderen können die Lizenzgebühren Millionenhöhe erreichen - nur für Metaframe wohlgemerkt.Dafür darf der Anwender Thin Clients ê la NCs oder Windows-based-Terminals einsetzen. Doch wo besteht gesteigertes Interesse an den schlanken Klienten, wenn mögliche Einsparungen im Hardware- und Personalbereich zunächst immense Investitionen erfordern?

Was die Verfechter der Thin-client-Strategie endlich klar machen sollten, sind die mittel- und langfristigen Möglichkeiten der Kostenreduzierung. Neben verringertem Support- und Administrationsaufwand (siehe Tabelle) gehört dazu vor allem: Der Kunde muß sich auf Client-Seite nicht mehr von der immer schneller rotierenden "Wintel"-Aufrüstungsspirale mitwirbeln lassen.

US-Marktforscher Forrester urteilt nicht von ungefähr: Die von der Industrie angezettelte TCO-Debatte hat die IT-Manager blind gemacht für die Bedürfnisse der Benutzer.

Ralf Kreuzer

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