Kommentar:Der Peacock-Deal macht (fast) alle glücklich

30.05.1997
Der Kauf von Peacock ist perfekt. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, wird nun die Frage nach dem Sinn der Übernahme laut. Tatsächlich scheint der Deal klug eingefädelt worden zu sein, denn alle Beteiligten, allen voran die Maxdata-Mutter Vobis, könnten von der Peacock-Übernahme erheblich profitieren.Der größte Vorteil für Vobis ist der Zugewinn von Kunden aus dem Mittelstand. Obwohl der PC-Discounter schon erhebliche Anstrengungen in diese Richtung unternommen hat - so wurde beispielsweise Ende 1995 das Konzept der Vobis-Systemhäuser ins Leben gerufen - bekommen die Rheinländer in diesem Segment nach wie vor kein Bein auf den Boden. Vobis kommt die gut gefüllte Kundenkartei von Peacock daher gerade recht. Denn der PC-Markt für Privatkunden, der bei Vobis traditionell fast 90 Prozent des Umsatzes ausmacht, wird auch in den nächsten Jahren eher mit bescheidenen Zuwachsraten aufwarten. Wenn überhaupt!

Der Kauf von Peacock ist perfekt. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hat, wird nun die Frage nach dem Sinn der Übernahme laut. Tatsächlich scheint der Deal klug eingefädelt worden zu sein, denn alle Beteiligten, allen voran die Maxdata-Mutter Vobis, könnten von der Peacock-Übernahme erheblich profitieren.Der größte Vorteil für Vobis ist der Zugewinn von Kunden aus dem Mittelstand. Obwohl der PC-Discounter schon erhebliche Anstrengungen in diese Richtung unternommen hat - so wurde beispielsweise Ende 1995 das Konzept der Vobis-Systemhäuser ins Leben gerufen - bekommen die Rheinländer in diesem Segment nach wie vor kein Bein auf den Boden. Vobis kommt die gut gefüllte Kundenkartei von Peacock daher gerade recht. Denn der PC-Markt für Privatkunden, der bei Vobis traditionell fast 90 Prozent des Umsatzes ausmacht, wird auch in den nächsten Jahren eher mit bescheidenen Zuwachsraten aufwarten. Wenn überhaupt!

Ihr Geschäft bereichert hat auch Maxdata, die als Kaufanwärter trotz aller Gerüchte wohl kaum jemand auf der Rechnung hatte. Ohne großen Aufwand gewinnt Maxdata-Lenker Holger Lampatz einen Vollsortiment-Distributor hinzu, der über engagierte Mitarbeiter verfügt und noch dazu - nach anfänglichen Schwierigkeiten - ein gut funktionierendes Logistikzentrum in die Ehe einbringt. Und selbst der Metro-Konzern, der schon kräftig mit seinen Handelsketten Kaufhof, Saturn und Media-Markt im PC-Geschäft mitmischt, kann sich über den gelungenen Einkauf die Hände reiben. Die Kölner haben die Möglichkeit, ihre Position als Nummer eins im deutschen PC-Handel weiter auszubauen.

Last, but not least dürfte auch Hartmut Hellweg und Herman Greif ein Stein vom Herzen gefallen sein. Peacock-Mitbegründer Hellweg hatte schon im November seine aussichtslose Lage erkannt und Verkaufsabsichten signalisiert. Fragt sich nur, was Hellweg mit seinem jugendlichen Alter von 43 Jahren jetzt vorhat.

Einzig Ingram Micro geht leer aus. Für die Amerikaner wird es Zeit, endlich aus ihren Fehlern zu lernen. Denn bereits zum dritten Mal zog der weltweit größte Distributor in Deutschland den kürzeren. Neben den Niederlagen bei Peacock und Macrotron hatte Ingram bereits Anfang der 90er Jahre versucht, die Markt+Technik-Töchter Access und Agora zu kaufen. Doch auch damals schon ließen sich die Amerikaner zu viel Zeit und mußten Computer 2000 den Vortritt lassen. Man darf gespannt sein, ob Ingram nun endlich mit ihrer neuen Strategie, kleinere Distributoren zu kaufen, Erfolg in Deutschland haben wird.

Susann Naumann

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