Kommentar: Montag war Frauentag auf der Systems

11.07.1997
Auf der Pirsch nach neuem, zahlendem Publikum für die Fachmesse Systems begaben sich die Veranstalter auf die Suche nach der Frau - und fanden sie entschieden untervertreten. Gemeinsam mit dem Mode- und Kosmetikmagazin Cosmopolitan initiierte man flugs einen Frauentag, Motto: "Technik, Frauen, Zukunft", der Eintritt für Besucherinnen wurde am Montag auf 20 Mark heruntergesetzt und Workshops wie "Der Computer und seine Funktionen werden erklärt" sowie Karrieretips ins Programm integriert.Holla, denkt man sich nur - da haben die Veranstalter doch wohl eine Tatsache übersehen: Zugelassen zur Systems sind Fachleute aus dem EDV-Markt. Das ist eine geschlechtsneutrale Teilmenge aus der Gesamtzahl unserer Bevölkerung. Und in dieser Teilmenge gibt es nun mal nur so viel oder so wenig Frauen, wie da sind. Wenige, das stimmt. Zu wenige, stimmt auch. Aber dadurch, daß Frauen jetzt am ersten SystemsTag verbilligten Zutritt hatten, werden es doch nicht mehr. Oder glauben die Veranstalter, Mädels bleiben deswegen aus, weil sie sich das Billet nicht leisten können?

Auf der Pirsch nach neuem, zahlendem Publikum für die Fachmesse Systems begaben sich die Veranstalter auf die Suche nach der Frau - und fanden sie entschieden untervertreten. Gemeinsam mit dem Mode- und Kosmetikmagazin Cosmopolitan initiierte man flugs einen Frauentag, Motto: "Technik, Frauen, Zukunft", der Eintritt für Besucherinnen wurde am Montag auf 20 Mark heruntergesetzt und Workshops wie "Der Computer und seine Funktionen werden erklärt" sowie Karrieretips ins Programm integriert.Holla, denkt man sich nur - da haben die Veranstalter doch wohl eine Tatsache übersehen: Zugelassen zur Systems sind Fachleute aus dem EDV-Markt. Das ist eine geschlechtsneutrale Teilmenge aus der Gesamtzahl unserer Bevölkerung. Und in dieser Teilmenge gibt es nun mal nur so viel oder so wenig Frauen, wie da sind. Wenige, das stimmt. Zu wenige, stimmt auch. Aber dadurch, daß Frauen jetzt am ersten SystemsTag verbilligten Zutritt hatten, werden es doch nicht mehr. Oder glauben die Veranstalter, Mädels bleiben deswegen aus, weil sie sich das Billet nicht leisten können?

Die Lächerlichkeit der ganzen Aktion kommt so richtig zum Vorschein, wenn man den Spieß einmal rumdreht: Wer käme auf die Idee, auf einer Modemesse einen Männertag einzuführen? Oder Herrenrabatte für den Eintritt zur Frankfurter Buchmesse zu fordern (Sie wissen schon: Wir Frauen lesen mehr).

Im Endeffekt haben die Veranstalter selbst kräftig daran mitgewirkt, daß die Unternehmung zur Farce wurde. Besonders die Verantwortlichen bei der Cosmopolitan, die bei der Namensvergabe für ihre täglichen Vorträge offenbar außer Rand und Band gerieten. Oder was soll man halten von: "Erfolg ist weiblich - Top-Managerinnen zum Anfassen"? Prima, denkt sich der Fachmann, gerne ... aber wo??! Vollends geschlagen geben mußten sich womöglich an Karriere und Aufstieg interessierte Besucherinnen letztendlich bei der pauschalen Aussage von Carola Bode. Die bündige Botschaft der Gateway-2000-Deutschland-Geschäftsführerin fand sogar Eingang in die letzte Ausgabe des Spiegels: "Beruf, Aufstieg, Erfolg? In letzter Konsequenz wollen die meisten Frauen das gar nicht." Tatsächlich? Wieso dann der ganze Aufwand und Presserummel um den Frauentag?? Statt auf der Messe gemütlich Kaffe zu trinken und solcherlei Weisheiten zu lauschen, hätte frau doch die Zeit besser für den Hausputz nutzen können...Ute Dorau

Zur Startseite