Kommunikationsfähigkeit als Schlüsselfaktor der modernen Führungstechnik

20.03.1998

LÖCHGAU: Emotionale Intelligenz ist für die moderne Gesellschaft, die Kommunikations-Gesellschaft und auch die Dienstleistungs-Gesellschaft von großer Bedeutung. Dabei geht es hauptsächlich darum, das, was ist, an den Mann und die Frau zu bringen.Wer anderen etwas verkaufen will, darf sich nicht von Ablehnungen und Unfreundlichkeiten erschüttern lassen, muß ausgeglichen und freundlich bleiben. Er sollte weder zu euphorisch, noch mißmutig sein. Er muß sein eigenes Gefühlsleben managen und im Griff haben, um sich auf andere Menschen konzentrieren zu können.

Diese soziale Kompetenz wird in Zukunft im menschlichen Miteinander von großer Bedeutung sein - sie spielt im beruflichen wie auch im privaten Sektor eine gleich große Rolle. Emotionale Intelligenz beinhaltet also erfolgreiches Selbst-Management ebenso wie gute Beziehungen zu anderen Menschen. Eine hervorragende Voraussetzung für diese menschlichen Qualitäten sind nicht so sehr theoretische Bildung und Wissen als vielmehr "Herzensbildung". Neben der emotionalen Intelligenz dient hier das Wort, die Kommunikation, als Werkzeug, um die "Herzensbildung" an den Mann/die Frau zu bringen.

Die Kunst des Kommunizierens

Es gibt nichts Frustrierenderes und beruflich sowie privat Schädigenderes, als ineffektiv zu kommunizieren. Es ist eine sehr große Gabe, wenn jemand mit Freude mit beziehungsweise zu und vor anderen Menschen sprechen kann. Wer die Kunst des Kommunizierens beherrscht, der kann sein Leben ganz entscheidend zum Besseren verändern. Ein Meister in der Kommunikation ist in der Lage, mit allen Menschen zu reden, auch mit denen, die er noch nicht kennt. Er wird im richtigen Moment die richtigen Worte finden. Mit gekonnter Kommunikation lassen sich sowohl Gereiztheit und schlechte Laune abbauen als auch legitimer Ärger richtig zum Ausdruck zu bringen.

Mit gelungener Kommunikation ist man nicht nur in der Lage, in persönlichen und beruflichen Beziehungen erfolgreich zu bestehen, sondern auch mehr Geld zu verdienen.

Nicht umsonst gehen florierende Unternehmen zu Bruch, weil in zusehends mehr Beziehungen - geschäftlich oder privat - Kommunikationsprobleme auftauchen.

Bekannterweise können Unterschiede im Gesprächsstil zu erheblichen Mißverständnissen führen und für damit verbundene Verletzungen und deren Konsequenzen verantwortlich sein. Der Gesprächsstil ist somit ausschlaggebend dafür, ob die Kommunikation funktioniert oder nicht, ob ein Gespräch belebend oder frustrierend wird.

Im Berufsleben ist es in Zukunft von allergrößter Wichtigkeit, daß Führungskräfte die Techniken und Spielregeln der Kommunikation kennen und trainieren, um sie zu beherrschen.

An dieser Stelle möchte ich aus dem Buch von Dr. Lilian Glass: "Sag doch einfach, was Du denkst!" sieben Tips für ein gutes Gespräch weitergeben:

1. Seien Sie sich Ihres Körpers und Gesichtsausdruckes bewußt

2. Vermeiden Sie Klatsch

3. Informieren Sie sich über viele verschiedene Bereiche des Lebens

4. Bewahren Sie sich Ihren Sinn für Humor

5. Unterbrechen Sie nicht

6. Zeigen Sie Optimismus und Begeisterungsfähigkeit

7. Bleiben Sie offen und flexibel

Frauen: Der etwas andere Kommunikationsstil

Dale Carnegie war mit seinem Bestseller "Wie man Freunde gewinnt" einer der größten Kommunikationspäpste. Doch geht es in seinen Gesprächsbeispielen vor allem um die Gespräche zwischen Männern. Allerdings haben Frauen heute in allen Bereichen ein enormes Gewicht, besonders auch im Geschäftsbereich. Nicht umsonst sagt man für das Jahr 2000 voraus, daß Frauen als Führungspersönlichkeiten in allen beruflichen und politischen Positionen enorm an Bedeutung gewinnen. Sie haben Männern im neu entstehenden Führungsstil oft ausschlaggebende Qualitäten voraus.

Gelungene Kommunikation: Ein Geben und Nehmen

Gute Kommunikation ist ein Geben und Nehmen, bei dem beide Gesprächspartner abwechselnd von ihren Interessen sprechen müssen.

Wer ein gutes Gedächtnis hat, der kann auch gute Kommunikation führen. Wer für einen anderen Menschen, sei es Freund oder Klient, attraktiv sein will, muß sich ein gutes Gedächtnis antrainieren. So kann man sich an viele Einzelheiten, die man mit einem Menschen einmal erlebt hat, erinnern und diese gekonnt, offen und ehrlich in das Gespräch einbauen.

Genauso wichtig ist es, im Rahmen der schlechten Gewohnheiten und besonders der Redegewohnheiten in unserer Gesellschaft, wie Mobbing, Rufmord, Verleumdung, Klatsch und Taktlosigkeiten, zu lernen, wie man sich von solchen verbalen Flegeleien abgrenzt. Damit zeigen Sie Ihrem Gesprächsgegenüber, daß Sie ihn respektieren, und er respektiert Sie.

Eine sehr wichtige Regel im Geschäftsleben ist: "Verhandle nur mit ehrlichen Partnern". Eine geschäftliche Partnerschaft ist eine Art "Ehe", in der man sich in der Kunst der Kommunikation, des Mitgefühls und der Annäherung durch Kompromisse üben muß.

Die Kunst der Verhandlung

Zum Schluß die Kommunikationsart "Konferenz": "Konferenz" kommt aus dem Lateinischen, von "Conferre" = "Zusammentragen". Das Zusammentragen von Meinungen, Konferenzen, Sitzungen ist oft chaotisch und langweilig. Nach Joel Edelmanns "Das Tao der Verhandlungskunst" zitiere ich fünf Punkte für eine optimale Sitzungsstrategie:

1. Formulieren Sie Ihre Forderungen und Ziele schriftlich vor.

2. Planung:

a) Vorbereitung

b) Durchführung

c) Umsetzung

d) Beschlüsse

3. Form und Funktion des Treffens

4. Durchführung

5. Umsetzung der Beschlüsse

*Heike Freifrau von Schlichting ist Gründerin des Bildungshauses Compoint in Löchgau

Zur Startseite