NEC Univerge SV8000

Kommunikationssystem für Individualisten

19.09.2008
Attraktivere Systemtelefone und ein modularer Aufbau, der individuelle Lösungen ermöglicht, machen die TK-Anlage Univerge SV8000 nicht nur für KMUs, sondern auch für vertikale Märkte wie Hotellerie und Gesundheitswesen interessant.

Von Dr. Thomas Hafen

Während NEC Infrontia weltweit zu den führenden TK-Anlagenanbietern gehört, ist der Marktanteil in Deutschland sehr überschaubar. Das soll sich nun durch das Kommunikationssystem Univerge SV8000 ändern. Der Nachfolger der Aspire-Modelle zeichnet sich durch einen modularen Aufbau und attraktivere Endgeräte aus. Vor allem die Systemtelefone der Aspire-Serie - für den asiatischen und amerikanischen Markt konzipiert - seien hier zu Lande nicht gut angekommen, sagt Marc Nikolai, Business & Sales Director bei NEC Infrontia.

Herzstück des Systems ist der TK-Server SV8100. Das Gerät ist in zwei Gehäuseformaten als 9,5-Zoll- und 19-Zoll-Rack-Modell erhältlich. Die Gehäuse bieten Platz für drei beziehungsweise sechs Hotplug-fähige Einsteckkarten und sind mit redundanten CPUs ausgestattet.

Die Ausbaustufen reichen von 8 bis 512 Ports, bis zu 200 Amtskanäle lassen sich schalten. Wer nur IP-Ports benötigt, kann den Vollausbau bereits mit einem Gehäuse erreichen. An analogen beziehungsweise ISDN-Ports sind maximal 80 pro Gehäuse möglich. Da sich vier Gehäuse kaskadieren lassen, kann der Kunde so bis zu 320 Analog-/ISDN-Ports erzielen.

Um auf den Vollausbau zu kommen, muss er weitere Server über das proprietäre IP-Protokoll NetLink an das Hauptsystem anschließen. Mit dem lizenzpflichtigen NetLink lassen sich außerdem Anlagenteile dezentral betreiben. Die einzelnen Komponenten werden zusammen konfiguriert und administriert und bilden eine Einheit. So kann der Anwender verteilte Standorte vernetzen, ohne mehrere TK-Anlagen einsetzen zu müssen.

An externen Schnittstellen stehen neben analogen und ISDN-Ämtern auch IP-Ämter zur Verfügung. Die Anlage unterstützt SIP und H.323. Über letzteres lassen sich beispielsweise auch ältere Systeme von Fremdanbietern mit der Univerge koppeln. Intern bietet die Anlage Ports für analoge, digitale und IP-Telefone. Drahtlos lassen sich IP-DECT- und WLAN-Endgeräte anschließen.

Die herstellereigenen IP-Systemtelefone kommunizieren mit der TK-Anlage per proprietärem "Enhanced SIP". Wer sparen will, kann auch einfache SIP-Telefone benutzen - allerdings unter Verzicht auf Leistungsmerkmale. Darüber hinaus lassen sich per "Mobile Extension" Handys in die TK-Anlage integrieren. Diese haben fast denselben Funktionsumfang wie ein stationäres Systemtelefon, der Aufruf der Funktionen per DTMF-Tönen ist allerdings recht unkomfortabel. Client-Lösungen von Drittanbietern können hier für eine komfortablere Bedienerführung sorgen.

Die neuen Systemtelefone bieten alle Funktionsmerkmale der bisher angebotenen Aspire-Serie, sollen sich aber durch ein attraktiveres Äußeres und eine bessere Benutzerführung von den Vorgängermodellen unterscheiden.

Module für Endgeräte

Auch bei den Endgeräten verfolgt der Anbieter den modularen Ansatz. So lassen sich beispielsweise verschiedene Funktionstastenmodule und ein Bluetooth-Hörer anbauen. Neben den typischen Tastenmodulen soll es Ende des Jahres auch ein so genanntes DESI-Modul (Designation Less) geben. Dieses zeigt die Funktionsbelegungen auf einem LCD an, die Bedienung erfolgt über Softkeys wie man sie von Handys kennt. Drüber hinaus stehen IP-DECT-Endgeräte zur Verfügung. Bis zu 256 DECT-Basisstationen und bis zu 250 Mobilteile kann ein Univerge-Server verwalten. Ein Alarm-Server und Pager-Funktionen machen das System auch für den Einsatz in Krankenhäusern oder Altenheimen interessant. Mit dem zweiten Release Ende dieses Jahres sollen auch WLAN-Endgeräte auf den Markt kommen. Über die beiden Access Points des Herstellers und ein proprietäres Protokoll ist Roaming und Hand Over auch über WLAN möglich.

Für die Programmierung der Anlage gibt es verschiedene Benutzerschnittstellen. Über "PC Pro" kann der Reseller oder Administrator das TK-System offline am Computer konfigurieren. Vorgefertigte Skripts, zum Beispiel für das Hotel-Umfeld, erleichtern die Arbeit. Sind bereits Daten von der Vorgängerversion Aspire vorhanden, lassen sich diese importierten. Die fertige Konfiguration kann der Techniker sichern und zeitgesteuert auf die Anlage übertragen. Auch ein Firmware-Update lässt sich so zeitgesteuert auf das System übertragen. Weitere Möglichkeiten der Programmierung und Verwaltung bieten eine Web-Oberfläche und ein Interface, das direkt über das Telefon-Display bedient werden kann.

Zur Startseite