Komponentenpreise drücken die PC-Ausstattung

16.12.1999

Turbulenzen sind im Komponentenmarkt nichts Neues. Die letzten zwölf Monate hatten es jedoch in sich und bescherten so manche Überraschung. Intel verzettelte sich mit Rambus und der Einführung des Camino-Chipsatzes. Kritiker warfen dem Marktführer einen Fehler nach dem anderen vor. Anscheinend rettete nur eine Naturkatastrophe das Unternehmen vorerst vor massiven Anteilseinbußen. Neben AMD wächst mit Via ein weiterer starker Konkurrent heran. Im neuen Jahr muß sich zeigen, was die beiden der massiven Marketingmacht entgegensetzen können. Insgeheim hofft die Branche, daß sich neben Intel neue stabile Lieferquellen auftun.

Auf Stabilität hofft auch der Speichermarkt, der in den letzten Monaten völlig aus den Fugen geraten ist. Während im ersten Halbjahr die Module nahezu stündlich billiger wurden, kehrte sich das Geschehen im Sommer ins krasse Gegenteil um. Ein Preisanstieg, wie ihn die Branche selten erlebt hat, warf alle Kalkulationen über den Haufen. Die Preispunkte sind die gleichen geblieben, doch erhält der Kunde weniger für sein Geld. Viele Anbieter verkaufen zwar PCs mit großen Platten und schnellen CPUs, doch ein genauer Blick zeigt, daß der Arbeitsspeicher reduziert, das Mainboard alt und der Monitor nur optional ist.

Der Kunde quittiert die Entwicklung mit einem eher zurückhaltenden Kaufverhalten. Trotzdem sind Mainstream-Komponenten zum Jahresende knapp.

Nach den Feiertagen dürften die OEMs beginnen, liegengebliebene Ware in den Markt zu drücken. Das heißt, das neue Jahrtausend beginnt mit einem Überangebot und weiteren Preiskämpfen. Aber das kennt der Handel ja.

Karl Fröhlich

KarlFroehlich@compuserve.com

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