Konkurenzverfahren

12.10.1998

MÜNCHEN: Nach dem Untergang von Schadt steht jetzt auch einigen Lieferanten das Wasser bis zum Hals.Nach dem Aus für PC-Filialist Schadt am 28. Oktober (siehe ComputerPartner 29/98, Seite 1) schlagen die Wogen nochmal hoch: So melden sich jetzt erste Lieferanten, die sich um Geld oder Ware betrogen fühlen. "Wir hatten aufgrund einer positiven Bankauskunft Multimedia-Komponenten im Wert von 856.000 Mark an Schadt geliefert - unter Eigentumsvorbehalt. Das heißt, die Ware wäre erst in Schadts Besitz übergegangen, wenn wir unser Geld bekommen hätten. Schadt hat diese Allgemeinen Geschäftsbedingungen schriftlich ausgeschlossen. Jetzt müssen wir den Wert erst mal gesetzlich erstreiten", erzählt Peter-Paul Schikora, Geschäftsführer der CMC GbR in Taufkirchen bei München, frustriert.

Die Zukunft seines Unternehmens schätzt Schikora dementsprechend düster ein: "Obwohl wir Aufträge von zwei Millionen Dollar haben, können wir nicht liefern, weil unsere Banken nicht mehr mitspielen. Die wollen nämlich zuerst das Geld von Schadt sehen", berichtet der Geschäftsführer weiter. Daß dies kein Spaziergang wird, ist dem Unternehmer klar: "Es war unser Versäumnis, daß wir nicht alle Verträge haarklein überprüft haben. Aber uns war nicht bewußt, daß man Recht so verdrehen kann." Dem Vernehmen nach warten noch 171 mittelständische Lieferanten auf Beträge in Millionenhöhe. (ch)

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