Wenn es wahr ist, dass der Aufschwung - Verzeihung: die Konsumflaute - jetzt sogar beim Internethandel angekommen ist, bestätigt der erneute Stellenabbau bei Siemens nur, dass in unserem Lande ein paar Dinge verkehrt laufen. Die Vernichtung von Arbeitsplätzen geht mit der Verarmung der Gesellschaft, speziell der Familien mit Kindern, einher.
Jetzt sollen wieder mehr als 5.000 Stellen allein bei Siemens in Deutschland verschwinden. Davon sind bis zu 20.000 Familienangehörige abhängig, bei denen sich künftig nicht mehr die Frage stellt, wohin sie in Urlaub fahren, sondern ob überhaupt! Besonders nachgefragt sind dann auch nicht Digitalkameras, MP3-Player, Navigationsgeräte und DVD-Player, sondern Nahrung, Kleidung und Treibstoff.
Zwar jammern die Großkonzerne am lautesten, mit entsprechender medialer Unterstützung und meist gefolgt von der unsinnigen Mär hoher Personalnebenkosten, aber das wirkliche Drama spielt sich im Mittelstand und darunter ab. Dort, wo traditionell die meisten Ausbildungsplätze bereitgestellt werden, wo sich Kunde und Verkäufer noch real begegnen, ist vielerorts ein Punkt erreicht, an dem viele den Laden lieber heute als morgen schließen würden.
Die berechtigten Klagen aus dieser Schicht kümmert die kapitaleigene Medienindustrie recht wenig, es sei denn, es geht um Wahlkampfhilfe für ihre Lieblingspartei. Die ist allerdings von Lösungsansätzen noch weiter entfernt als die nominell Regierenden. Im Gegenteil scheint es sich beim traditionellen Blätterwaldrauschen der Liberalisierer und Globalisten nur um eine Auftragsarbeit der Konzerne zwecks Einflussgarantie nach 2009 zu handeln.
Für den wirklichen Mittelstand, kleine Unternehmen oder Handwerksbetriebe interessiert sich keine der Parteien. Und für die Menschen dahinter sowieso niemand!
Mein Fazit: Es ist seit Jahren das Gleiche - Rekordgewinne und Konsumflaute! Wann wacht Berlin endlich auf?
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)