Konzentrationsprozeß im TK-Handel unausweichlich

25.04.1997
HILDEN: Das Jahr 1996 war durch den ISDN-Boom geprägt. Nach Auslaufen des Förderungsprogramms der Deutschen Telekom erwartet der Vorstand des Hildener Distributors Phonet Telecom AG ein Wachstumsabflachen im TK-Markt.Nachdem sich der Umsatz im TK-Markt nach Ablaufen des Programms wieder normalisiert habe, geht Vorstandsvorsitzender Günter Horst Hirschmann davon aus, daß für 1997 im Bereich Festnetzprodukte (also ohne GSM) allenfalls ein Wachstum von zehn Prozent zu erwarten ist. Phonet selbst möchte mit ihren Festnetzprodukten im Wert um etwa 20 bis 30 Prozent wachsen.

HILDEN: Das Jahr 1996 war durch den ISDN-Boom geprägt. Nach Auslaufen des Förderungsprogramms der Deutschen Telekom erwartet der Vorstand des Hildener Distributors Phonet Telecom AG ein Wachstumsabflachen im TK-Markt.Nachdem sich der Umsatz im TK-Markt nach Ablaufen des Programms wieder normalisiert habe, geht Vorstandsvorsitzender Günter Horst Hirschmann davon aus, daß für 1997 im Bereich Festnetzprodukte (also ohne GSM) allenfalls ein Wachstum von zehn Prozent zu erwarten ist. Phonet selbst möchte mit ihren Festnetzprodukten im Wert um etwa 20 bis 30 Prozent wachsen.

Gefragt nach den Auswirkungen der Prognose, glaubt Hirschmann, daß es zu einer sich zuspitzenden Situation bei den Herstellern kommen wird. Diese ließen wegen des ISDN-Booms 1995/96 ihre Produktionskapazitäten hochfahren. Erschwerend kommt hinzu, daß von außen neue Anbieter in den Markt hineindrängen. Nun haben die Hersteller die Lager voll, das Marktvolumen wird sich aber nicht vergrößern. Die Folge könnte ein Preisdruck sein. "Ich hoffe, daß die Hersteller nicht die Nerven verlieren und die Preise ermäßigen." Denn während es im High-end-Bereich noch gut laufen würde, sei im Privatbereich Zurückhaltung festzustellen. "Ich glaube nicht, daß die Privatkunden oder kleinere Gewerbetreibende nur wegen einer Preisermäßigung von zwanzig Prozent zugreifen werden." Da nun das Nachfragewachstum nicht ausreicht, um das be- und entstehende Wachstum voll aufzufangen, wird es einigen Händlern an den Kragen gehen. Hirschmanns Prophezeiung: "Die Anzahl der Anbieter auf Distributions- und Handelsebene wird sich in den nächsten drei Jahren quantitativ verändern. Ein Konzentrationsprozeß ist unausweichlich. Ein drastischer Preisrückgang ist leider nicht ganz auszuschließen."

Nichtsdestotrotz will das Unternehmen im Geschäftsjahr 1997 maximal einen Umsatz von 100 Millionen Mark erwirtschaften (1996: 72,9 Millionen Mark). Der Gewinn vor Steuern soll mindestens so hoch sein wie 1996: 1,8 Millionen Mark. Nach Steuern blieben den Hildenern im letzten Jahr 839.000 Mark. Ohne GSM nahm der Distributor 1996 nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 16 Prozent ein. Ziel für das laufende Geschäftsjahr ist, den Marktanteil auf rund zwanzig Prozent zu steigern. Die Phonet AG zählte Ende 1996 2.600 Händler, davon waren 20 Prozent DV-Händler (1995: 8%). Der Rest setzt sich aus TK-Fachhändlern (37,4%), Elektroinstallateuren (21,9%), Funk-Fachhändlern (10,1%), Büro-Fachhändlern (6,3%) und Sonstigen (4,3%) zusammen. (ub)

Zur Startseite