Kopfgeld für Piraterie-Informanten

04.07.2007
Wer schnell viel Geld verdienen will und zugleich noch schneller das Unternehmen, für das er arbeitet, verlassen will, kann sich bei dem Lobbyisten BSA (Business Software Alliance) melden.

Wer schnell viel Geld verdienen will und zugleich noch schneller das Unternehmen, für das er arbeitet, verlassen will, kann sich bei dem Lobbyisten BSA (Business Software Alliance) melden. Vorausgesetzt, er ist in der Lage, sein Unternehmen als Raubkopierer anzuschwärzen.

Denn die amerikanische BSA, die Interessenvertretung der Softwareindustrie, bietet dem bis zu einer Million Dollar dem, der seine raubkopierende Firma an den BSA-Pranger stellt. Die Höhe des Kopfgelödes macht die BSA abhängig von den Schadensersatz-Zahlungen des überführten Unternehmens an die Rechteinhaber. Eine Millionen Dollar werden laut der BSA dann fällig, wenn das überführte Unternehmen rechtmäßig mindestens 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen muss.

Diese Methode ist nicht neu. Bereits seit zwei Jahren hat die amerikanische BSA ein Kopfgeld auf Firmen ausgesetzt, die der Raubkopiererei überführt werden. Allerdings konnte man maximal 200.000 Dollar pro Fall einstreichen. Der BSA zufolge hat diese Aktion zu zusätzlichen Einnahmen aus Schadenersatzforderungen von mehr als 22 Millionen Dollar geführt.

Die deutsche Sektion der BSA hatte im Mai bekannt gegeben, dass ihrer jüngsten Untersuchung zufolge hierzulande mehr als ein Viertel (28 Prozent) der eingesetzten Software-Programme Raubkopien wären. (wl)

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