Koreanischer Handyhersteller Pantech vor der Insolvenz?

04.01.2007
Pantech hat finanzielle Probleme, eine Insolvenz ist möglich. Der drittgrößte Hersteller Koreas hat Verbindlichkeiten von 1,2 Milliarden Euro.

Der globale Wettbewerb im Mobilfunkmarkt verschärft sich zunehmend. Nachdem erst im September 2006 die ehemalige Siemens-Tochter BenQ Mobile Insolvenz anmelden musste, scheint jetzt auch der koreanische Hersteller Pantech finanzielle Probleme zu haben. Laut einem Bericht der "Korea Times" sei das Unternehmen zahlungsunfähig, Gläubiger planen den Anbieter jedoch durch ein Umschuldungsprogramm zu retten. Die Korea Development Bank (KDB) und elf weitere Kreditgeber geben dem drittgrößten Hersteller des Landes zwei Monate Zeit, um die Rentabilität zu verbessern. Derzeit wird anhand von Bilanzen geprüft, ob Pantech dazu überhaupt in der Lage ist. In der Folge wird entschieden, ob man dem Unternehmen weiteres Kapital zur Verfügung stellt.

Die Mitteilung kam, nachdem Pantech um Sicherheitsleistungen durch die Gläubiger gebeten hatte. Die Verbindlichkeiten des Konzerns belaufen sich auf 1,2 Milliarden Euro; um die Kosten senken zu können, sind Entlassungen, Teilverkäufe des Unternehmens und Schließungen von Fertigungsstraßen zwingend notwendig. Im dritten Quartal 2006 lagen die Verluste von Pantech und dessen Mobilfunktochter Curitel bei 224 Millionen Euro, die Ausfälle waren damit deutlich höher, als im Vorfeld von Analysten erwartet worden war. Gründe für die schlechte Entwicklung seien der harte Wettbewerb, sinkende Gewinnspannen beim Handyverkauf sowie die Entwicklung des Won gegenüber dem US-Dollar.

Im Juli 2006 hatte schon VK Mobile, ebenfalls in Südkorea beheimatet, Insolvenz anmelden müssen. Als wesentlicher Grund wurden auch hier Währungsschwankungen zwischen dem südkoreanischen Won und dem US-Dollar angegeben. Als Konsequenz hatte VK Mobile die Produktion auf ein Drittel reduziert und einen Teil der Belegschaft entlassen.

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