Kosten für neue ThyssenKrupp-Werk in Brasilien steigen - HB

19.01.2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Bau des neuen Hüttenkomplexes von ThyssenKrupp in Brasilien wird laut einem Zeitungsbericht deutlich teurer als bislang bekannt. Das ehrgeizige Projekt werde nach derzeitigem Stand 5,96 Mrd EUR kosten, berichtet das "Handelsblatt" (HB - Dienstagausgabe) und beruft sich dabei auf hochrangige Unternehmenskreise.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Bau des neuen Hüttenkomplexes von ThyssenKrupp in Brasilien wird laut einem Zeitungsbericht deutlich teurer als bislang bekannt. Das ehrgeizige Projekt werde nach derzeitigem Stand 5,96 Mrd EUR kosten, berichtet das "Handelsblatt" (HB - Dienstagausgabe) und beruft sich dabei auf hochrangige Unternehmenskreise.

Zu dem Investitionsbudget von 4,7 Mrd EUR kämen weitere Ausgaben in Höhe von 1,3 Mrd EUR. Dahinter verbergen sich laut der Zeitung Kosten für die Inbetriebnahme des Komplexes und dessen Planung. Nach Konzernangaben seien bislang Anlaufkosten von rund 500 Mio EUR in der Bilanz ausgewiesen worden. Ein weiterer mittlerer dreistelliger Millionenbetrag falle im laufenden Geschäftsjahr 2009/10 an. Bei der Bilanzvorlage Ende November hatte Vorstandsvorsitzender Ekkehard Schulz nach Angaben des Handelsblatts bereits angedeutet, dass der neu geformte Geschäftsbereich Steel Americas wegen der Probleme einen hohen Verlust schreiben und den Gesamtkonzern belasten werde.

Offen sei noch ein Betrag von rund 400 Mio EUR, der ThyssenKrupp im Geschäftsjahr 2010/11 belasten werde. Hinzu kämen Aufwendungen in unbekannter Höhe für den Anlauf des Stahl- und Edelstahlwerks im US-Bundesstaat Alabama. Damit würden die Kosten für die Expansion in Brasilien und den USA bei fast 10 Mrd EUR liegen, hieß es laut Handelsblatt im Unternehmen. Bisher sei von einem Investitionsbudget von 7,8 Mrd EUR die Rede gewesen. Den Kreisen zufolge könnten die Großprojekte sogar noch stärker zu Buche schlagen, schreibt das Handelsblatt weiter. Derzeit werde geprüft, ob das Investitionsbudget von 4,7 Mrd EUR für Brasilien weiter erhöht werden muss.

Der DAX-Konzern äußerte sich laut Handelsblatt nicht zur Höhe der Projektkosten. Ein Sprecher habe aber betont, dass diese nach dem Bilanzierungsstandard IFRS nicht dem Investitionsbudget zugerechnet werden könnten. Unter die Projektkosten fielen unter anderem Aufwendungen für Ausbildung und Bezahlung der eingestellten Belegschaft und Ausgaben für Rechtsberatung und IT.

Ein Sprecher der ThyssenKrupp AG war am Dienstagmorgen zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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