Kreative Vielfalt, zusätzliche Basisfunktionen und Web -Tools

31.08.2000
Nicht wenige denken beim Thema Bildbearbeitung als erstes an Photoshop. Kein Wunder, nimmt die Adobe-Software doch eine dominante Marktstellung ein. Die mit zahlreichen Neuerungen gespickte jüngste Version dürfte daran nichts ändern.

92 Prozent aller Web-Profis weltweit arbeiten - nach Angaben der Adobe Systems GmbH - mit Photoshop. Jene professionellen Anwender sind es auch, die das Unternehmen mit seiner neuesten Version "Photoshop 6.0" anspricht. Die hinzugekommenen Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten verdeut- lichen, dass sich das Bildbearbeitungsprogramm immer mehr zum Highend-Produkt für Business-Anforderungen entwickelt.

Ein Teil der Neuerungen gegenüber dem Vorgängermodell betrifft die Basisfunktionen und damit die Produktivität. Beispielsweise gibt es für die Ebenenanzahl pro Datei keine Obergrenze mehr. Ebenen lassen sich fortan sperren oder in Gruppen organisieren, Effekte von einer Ebene zu einer anderen verschieben. Außerdem können häufig genutzte Paletten in einer speziellen Sammlung abgelegt werden. Im Dialogfeld "Öffnen" erscheinen zudem Miniaturansichten von Grafiken.

Darüber hinaus kann der Anwender in der Funktion "Preset-Manager" eigene Pinsel, Verläufe, Formen, Muster und Formate de- finieren. Und die Druckvorschau verhindert unerwartete Ergebnisse beim Drucken: Bei Bedarf lassen sich nämlich Position und Größe des erstellten Bildes noch rechtzeitig anpassen.

Designspektrum erweitern

Adobe will dem Anwender aber nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern ihm auch eine kreativere Vielfalt ermöglichen. Zum Beispiel können editierbare Linien, Rechtecke, Ellipsen und Polygone den bereits vorliegenden Bildern hinzugefügt werden. Wenn Vektortext in eine Grafik integriert wird, bleibt er immer editierbar. Das Bearbeiten geschieht dabei direkt auf der Grafik und nicht mehr über ein Dialogfeld. Außerdem kann mit dem Befehl "Liquify" eine Grafik verzerrt oder entstellt werden, indem der Anwender einzelne Pixel hinzufügt oder entfernt.

Web-Werkzeuge inklusive

Der dritte Bereich der Neuheiten betrifft das Abwickeln Web-relevanter Aufgaben. So genannte "Slice"-Werkzeuge stückeln die erstellten Bilder in Photoshop. Bevor die Dateien als HTML-Tabellen exportiert werden, kann der Anwender geeignete Format- und Komprimierungseinstellungen für jedes Teilstück bestimmen. Zudem sollen sich Schaltflächen, Navigationsleisten und andere Web-Elemente im Handumdrehen erstellen lassen.

Was die Abstimmung zu anderen Adobe-Programmen wie Image Ready 3.0 oder Go Live 5.0 betrifft, war der Hersteller auch nicht untätig. Die Schaltfläche "Wechseln zu" dient dazu, um Dateien schnell zwischen Photoshop und Image Ready bewegen zu können. Und Photoshop-Dateien lassen sich künftig in Go Live übertragen, ohne sie vorher konvertieren zu müssen. (tö)

<b>Kurzgefasst</b>

Photoshop 6.0

Produktgruppe: Grafikanwendung

Zielgruppe: professionelle Anwender, Grafikstudios, Webdesig- ner

Mindestanforderungen: PC: Pentium-Prozessor, Windows 98/ ME/NT 4.0/2000; Mac: Power-PC-Prozessor, Mac-OS 8.5/8.6/ 9.0; jeweils 64 MB RAM, 130 MB freier Festplattenplatz

Verfügbarkeit: deutsche Version ab dem vierten Quartal

Preis: 2.200 Mark (Upgrade: 650 Mark)

Bezugsquelle: Computer 2000, Ingram Macrotron

Verkaufsargumente: Die Veränderungen wurden so integ-riert, dass erfahrene Anwender sie auf einen Blick verinnerlichen können, während für Neulinge die Übersichtlichkeit gewahrt bleibt.

ComputerPartner-Meinung: Mit der 6.0-Version weitet Photoshop das Anwendungsspektrum auf Web-Inhalte aus. Das Programm lohnt sich allerdings nur noch für Grafikprofis.

Infos: www.adobe.de

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