Kritik an Itanium-Strategie

26.08.2004

Ann Livermores Job ist es, HP-Kunden davon zu überzeugen, dass die Enterprise-Server- und Storage-Abteilung nach den Tiefschlägen des vergangenen Quartals wieder auf dem richtigen Weg ist. Sie versichert, dass HPs Server-Roadmap in Sachen Unix, vor allem aber Itanium, steht.

"Die Itanium-Verkäufe erfüllen unsere Erwartungen", erklärte sie gegenüber IDGN ews während der in Chicago abgehaltenen Kundenmesse "HP World 2004". "Wir sehen, dass ISVs ihre Applikation auf Itanium portieren." Das muss aus ihrer Sicht so sein, hat HP doch angekündigt, ab 2005 komplett auf die Intel-Server "Integrity" umzustellen. Die Serverlinien Alpha, Parisc HP 3000 aber sollen in den kommenden Jahren ausrangiert werden.

Doch Livermores Angaben kann die HP-Anwender-Vereinigung Interex nicht nachvollziehen. Lediglich 20 Prozent der von ihr befragten 7.000 HP-Kunden wollen dieses Jahr auf Itanium wechseln, und auch in den kommenden zwei Jahren seien es nur 22 Prozent. Für einen Wechsel von HP-UX auf Itanium konnten sich sogar nur neun Prozent begeistern.

Auch die Softwareunterstützung der ISVs ist laut HP-World-Besuchern mäßig. Tool-Anbieter stünden keineswegs in engem Kontakt mit HP. Herbe Kritik musste sich auch HPs Support gefallen lassen. Weder seien die in Indien installierten Helpdesk-Mitarbeiter in der Lage, komplexe Anfragen zu beantworten, noch seien die auf drei Jahre angelegten Support-Verträge befriedigend.

Wolfgang Leierseder

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