Kündigung: Wie verkünde ich die schlechte Nachricht?

08.02.2006
Von Kuntz 
Kündigungen sind für die betroffenen Mitarbeiter unangenehm. Aber auch ihre Vorgesetzten leiden weil sie die Frage quält: Wie sage ich es den Betroffenen? Bernhard Kuntz über den schwierigsten Moment der Zusammenarbeit.
AUch wenn man sich von einem Mitarbeiter trennen muss, sollte man sein Selbstwertgefühl nicht verletzen. Bild: Photocase
AUch wenn man sich von einem Mitarbeiter trennen muss, sollte man sein Selbstwertgefühl nicht verletzen. Bild: Photocase
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"Am Samstag lag die Kündigung im Briefkasten. Und am Montagmorgen war im Betrieb mein Zugangscode schon gesperrt. Alle Kollegen wussten bereits Bescheid, als ich ins Büro kam, und schauten betroffen weg. Der Einzige, der sich nicht blicken ließ, war mein Chef. Der hatte sich Urlaub genommen."

Zugegeben, so stillos verlaufen Entlassungen selten. Doch viele Führungskräfte scheuen sich, ihren Mitarbeitern deren Kündigung persönlich mitzuteilen. Und ist sie ausgesprochen, gehen sie den Gekündigten oft aus dem Weg. Das hat Konsequenzen. Der Gekündigte sieht sich und seine Arbeit herabgewürdigt. Er verliert gegenüber seinen Kollegen oder den Kunden kein gutes Wort mehr über seinen Arbeitgeber. Und die Arbeitsmoral seiner Kollegen? Sie sinkt in den Keller, wenn einer von ihnen so takt- und stillos "gefeuert" wird. Unter anderem, weil sie befürchten: So wird mein Arbeitgeber irgendwann auch mir meine jahrelange Treue vergelten.

Die zuweilen notwendige Trennung von Mitarbeitern sauber und fair zu gestalten, ist daher für Unternehmen wichtig. Denn so können die Folgen für alle Beteiligten gemildert werden. Unternehmen sollten beim Gestalten eines Kündigungs- und Trennungsprozesses, stets darauf achten, dass

- das Selbstwertgefühl des Mitarbeiters gewahrt bleibt,

- die verbleibenden Mitarbeiter nicht (unnötig) demotiviert werden und

- das Unternehmen keinen langfristigen Schaden erleidet.

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