Aus Betroffenen Beteiligte machen

Kundenfokussierte Mitarbeiterführung – Schritt 1

01.06.2011
Wie Sie Mitarbeiter aktiv in die Unternehmensstrategie einbinden, sagt Anne M. Schüller.
Wer von Mitarbeitern unternehmerisches Handeln will, muss sie an unternehmerisches Denken heranführen.
Wer von Mitarbeitern unternehmerisches Handeln will, muss sie an unternehmerisches Denken heranführen.
Foto: Christian Töpfer

"Erkläre es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern. Lasse mich daran teilhaben und ich werde es verstehen." So lautet eine Weisheit des chinesischen Philosophen Konfuzius aus dem fünften Jahrhundert vor Christus. Tragen die Manager ihr Sonntagsgesicht, dann nicken alle fleißig und brav. Klar, das haben sie auch schon gehört: aus Betroffenen Beteiligte machen, ein alter Hut.

Doch kaum ist Montag, wird wieder fleißig angewiesen und kontrolliert. Abgehobene Vorgaben werden von ganz oben zum Mittelmanagement herabdiktiert (" … und sorgen Sie dafür, dass das genauso umgesetzt wird!") und von dort zu den Mitarbeitern durchgereicht. Diskussion zwecklos. Oder schlimmer noch: Der Vorgesetzte verbündet sich mit seinen Mitarbeitern gegen die Chefetage ("Ich war ja auch dagegen, aber die wollten das so."). Und was sagt der Arbeitssoziologe Rudolf Schmidt dazu? "Sich mit etwas zu identifizieren, das man nicht selbst festgelegt hat, ist fast unmöglich."

Aus Betroffenen Beteiligte machen

Wer von Mitarbeitern unternehmerisches Handeln will, muss diese an unternehmerisches Denken heranführen. Hierzu sollen strategische Hintergründe, betriebswirtschaftliche Ergebnisse und vor allem Erfolge so transparent wie möglich an alle Beschäftigten kommuniziert werden. Nur ganz wenige hochstrategische Informationen, die sogenannten Kronjuwelen, bleiben dem Führungskreis vorbehalten.

Ziel und Zweck nicht zu kennen, das demotiviert. Treibende Motivation hingegen entsteht insbesondere dann, wenn Resultate zeitnah sichtbar gemacht werden. Um dies mit einem Beispiel des Bestseller-Autors Ken Blanchard zu verdeutlichen: Stellen Sie sich vor, Sie gehen zum Kegeln. Die Kugel rollt, doch vor den aufgestellten Kegeln hängt ein Tuch. Sie hören zwar Kegel fallen, aber das genaue Ergebnis bleibt Ihnen verborgen. Wie lange hätten Sie wohl Spaß an diesem Spiel?

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