Kunstobjekt oder Hightech?

30.05.2003
Schluss mit den langweiligen Stabantennen, dachten sich die Entwickler von Huber + Suhner und kreierten für WLAN-Access-Points eine völlig neue Antenne. Hauptaugenmerk wurde dabei nicht nur auf elektrische, sondern auch auf ästhetische Gesichtspunkte gelegt.

Das Taufkirchener Unternehmen Huber + Suhner will mit "Sencity Art", einer kunstvoll gestalteten Ultra-Breitband-Indoor-Antenne, WLAN-Access-Points ansehnlich gestalten. Zugegeben, ein Wald aus einzelnen Stabantennen an der Antenne mag in Büroumgebungen noch tolerierbar sein. Aber an der Decke einer Hotel-Lobby würde ein Innenarchitekt große Schwierigkeiten haben, die einzelnen Stäbe zu kaschieren.

Erschwerend kommt hinzu, dass Stabantennen meist nur für ein geringes Frequenz-Spektrum optimale elektrische Eigenschaften aufweisen. Für verschiedene Frequenzen wie beispielsweise 802.11b mit 2,4 GHz oder 802.11a mit 5 GHz wären unterschiedliche Antennen mit unterschiedlichen Längen erforderlich.

Das sieht für eine Waldimitation an der Decke vielleicht nicht schlecht aus, aber ob es dem Hotelmanager und den Gästen gefällt, ist fraglich. Access-Points an öffentlichen Orten müssen aber für alle Standards gerüstet sein. Denn schließlich kann den Gästen nicht zugemutet werden, sich für jedes Hotel oder jeden Flughafen ein anderes Modul für den Laptop zuzulegen.

Die Sencity Art deckt alle bislang verwendeten Standardfrequenzen von 806 MHz (Telefon) bis hin zu 5,875 GHz (WLAN-Standards) ab. Trotz der ungewöhnlichen Form ist die Antenne ein Rundumstrahler und soll 360 Grad abdecken. Die Impedanz beträgt 50 Ohm, und das Stehwellenverhältnis soll kleiner 1,5 sein. Die maximale Sendeleistung für die Antenne gibt Huber + Suhner mit 300 Watt (CW) an.

Die Farbgestaltung der Antenne kann nach Kundenwünschen geändert werden. Soll die Antenne für den gesamten Frequenzbereich nutzbar sein, ist auch die Verkabelung dafür auszulegen. Viele installieren zwar Multi-Frequenz-Access-Points, sparen aber an der Verkabelung. Grund: Ein bis 6 GHz taugliches Kabel ist um einiges teurer als ein 3-GHz-Kabel. Will der Nutzer zum Beispiel später auf 5 GHz migrieren, sind zwar Access-Points und Antennen 802.11a-tauglich, jedoch nicht die Verkabelung. Dann muss im Endeffekt alles neu installiert werden.

Ein weiteres Augenmerk ist auf den Überspannungsschutz zu legen. Einfache Überspannungsschutzmechanismen arbeiten mit einer Art Filter. Die sind nur für eine bestimmte Frequenz ausgelegt. Alle anderen Frequenzen werden abgeschnitten. Auch hier ist eine Migration auf ein schnelleres WLAN nur möglich, wenn gleichzeitig auch die Filter ausgetauscht werden.

www.hubersuhner.de

ComputerPartner-Meinung

Auf die Idee, eine WLAN-Antenne als eine Art Kunstobjekt zu "tarnen", muss man erst einmal kommen. Huber + Suhner haben es geschafft, trotz des futuristischen Designs auch die elektrischen Eigenschaften zu optimieren. Vielleicht sind schon bald die "Kunstobjekte" in etlichen Hotelhallen zu bewundern. (jh)

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