Kurth zu Zugeständnissen bei Telekom-Regulierung bereit - Welt

20.11.2008
BERLIN (Dow Jones)--In der Finanz- und Wirtschaftskrise ist Bundesnetzagentur-Präsident Matthias Kurth zu Zugeständnissen in der Regulierung bereit, um der Deutschen Telekom AG Investitionen zu erleichtern. Der Regulierungsrahmen sei flexibel und damit immer anpassungsfähig, wenn die Bedingungen sich wandelten, sagte Kurth der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe).

BERLIN (Dow Jones)--In der Finanz- und Wirtschaftskrise ist Bundesnetzagentur-Präsident Matthias Kurth zu Zugeständnissen in der Regulierung bereit, um der Deutschen Telekom AG Investitionen zu erleichtern. Der Regulierungsrahmen sei flexibel und damit immer anpassungsfähig, wenn die Bedingungen sich wandelten, sagte Kurth der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe).

"Wir wären bereit, in Märkten, die größere Investitionen erfordern, längerfristige Festlegungen zu treffen, als es heute mit zwei Jahren möglich ist", sagte er. Allerdings müsse dafür der europäische Rechtsrahmen geändert werden.

Kurth reagiert damit auf die Diskussion über den Aufbau eines schnellen Glasfasernetzes in Deutschland. Die Telekom zögert derzeit mit weiteren Investitionen, weil ihr der Regulierungsrahmen zu unsicher ist. Eine längere Festlegung der Bedingungen könnte dies nun ändern.

Auch bei der Preisregulierung gibt der Regulierer nach. "Wenn sich zwei Anbieter einigen, solche Glasfasernetze vielleicht gemeinsam zu bauen und Dritten einen diskriminierungsfreien Zugang einräumen, könnten wir uns unter Umständen sogar raushalten", sagte er.

Ein solches Szenario wäre im Anschlussbereich denkbar. "Wir haben ja auch noch das TV-Kabel und den Mobilfunk." Das wären dann vier Netze, über die Breitbandanwendungen laufen könnten.

Der Regulierungspräsident sieht keinen zwingenden Zusammenhang zwischen fallenden Verbraucherpreisen auf der einen Seite und nachlassenden Investitionen und Arbeitsplätzen auf der andern Seite. Im Idealfall ginge beides zusammen, sagte er. Günstige Preise führten dann zu einer verstärkten Nachfrage und damit zu steigenden Erträgen, Investitionen und Arbeitsplätzen.

"Wir sollten das nicht ausschließen und haben es gerade bei Telekommunikation und Informationstechnologie in der Vergangenheit erlebt", sagte Kurth.

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