Zu Beginn der 80ger Jahre, als noch dicke und vergleichsweise rechenschwache Mainframes die EDV beherrschten, waren Datensichtgeräte mit Tastatur zur Ein- und Ausgabe der Daten mit dem Mainframe vernetzt. Das waren die dummen Terminals. IBM, DEC und Wyse setzten die Standards, und kein Terminal-Hersteller dachte ernsthaft an die Veränderungen, die mit exponentiell wachsenden Rechnerleistungen und Datenaufkommen für die EDV zu erwarten waren.PCs tauchten auf; gleichzeitig Betriebssysteme, die mit grafischen Oberflächen die Arbeit mit Anwendungen erheblich vereinfachten. Als die PCs mitsamt Servern in der Mainframe-Welt Mitte der 80er Jahre unter dem Stichwort Client-Server-Architektur bekannt wurden, waren die Terminal-Hersteller von der Überlegung, grafische Benutzeroberflächen einzuführen, noch fünf Jahre entfernt. Statt dessen stellten sie sich auf diverse Unixsysteme mit immer neuen Varianten ein.
Als dann Client-Server-Architekturen mit Macht in die Unternehmen drängten, als verteilte Rechnerleistung gefragt war und Pcs respektive Workstation die üblichen Arbeitsgeräte in Unternehmen wurden, mußten sich Terminal-Hersteller gewaltig umstellen. Grafische Oberflächen, Zugriff auf verteilte Applikationen, die unter verschiedenen, zunehmend Windows-lastigen Betriebssystemen liefen, verlangten, daß Terminals wie PCs oder Workstations arbeiteten.
Zwar überlebten in einigen Bereichen Terminal-Inseln, doch insgesamt hatten nur die Terminal-Hersteller eine Chance, die im Markt stark vertreten waren, sich auf X-Terminals oder Universal Clients umstellten und die Entwicklung von Terminal-Software, den sogenannten Emulationen, vorantrieben. Das war Anfang der 90er Jahre, und die "intelligenten" Terminals wurden erstmals propagiert.
Doch da war an der Dominanz der PCs nicht mehr zu rütteln - auch wenn die Betriebskosten für Client-Server-Landschaften nach oben schossen. Für Terminal-Hersteller bedeutete das, weiterhin X-Terminals und eventuell Terminal-Software anzubieten - solange es ging.
Doch dann kam die Wende: Mit dem urplötzlichen kommerziellen Gebrauch des Internets entstand die Idee des Net-Computers. Dieser soll - bei zentraler Administration - über einen Browser alle Anwendungen von Servern laden können.
Die Terminal-Hersteller erkannten ihre Chance: Statt X-Terminals waren Netstations gefragt. Das war auch ihre Geburtsstunde. Was also derzeit als Universal beziehungsweise Thin Client, Net-centric Station oder Webfähige Netstation angeboten wird, ist die Fortsetzung der "intelligenten" Terminals mit neuen Mitteln.