Kurzinterview

09.09.1999

Die Entscheidung von Compaq, die Unterstützung von Windows NT auf der Alpha-Plattform einzustellen, schlug hohe Wogen. Compaq-Geschäftsführer Peter Mark Droste erläutert in einem Gespräch mit dem ComputerPartner-Redakteur Dr. Ronald Wiltscheck die Motive dieser im Fachhandel stark umstrittenen Entscheidung.

Letzte Woche gab Compaq bekannt, daß Windows NT nicht mehr auf der Alpha-Plattform laufen wird.

DROSTE: Das stimmt, es handelt sich hier um eine Plattform-bereinigung. Das heißt, Windows NT wird ausschließlich auf Intel-CPUs laufen, und die Alpha-Server werden vorwiegend mit unserem Tru64 betrieben. Die Windows-Performance war auf der Intel-Plattform ohnehin besser als auf unseren Alpha-Chips.

Diese Produktstrategie kam aber am Markt nicht richtig an. Viele Beobachter glaubten, wir würden die Alpha-Entwicklung aufgeben. Das Gegenteil ist der Fall. Mit Alpha-basierenden Tru64-Servern wollen wir den High-End-Bereich, also Datawarehouses oder Business-Intelligence-Anwendungen abdecken und mit der bewährten Intel-Plattform unter Windows NT das untere Server-Marktsegment.

Was war der eigentliche Grund für diese Plattformbereinigung?

DROSTE: Nicht zuletzt die Kostenfrage. Natürlich könnten wir sowohl NT als auch Tru64 auf beide Prozessor-Archtitekturen portieren, doch der damit verbundene Pflege- und Programmieraufwand wäre einfach zu groß. Für Windows NT auf der Alpha-Plattform gibt es ohnehin keinen großen Markt. Hier können wir also relativ einfach unsere Kosten senken. Gleichzeitig werden wir unsere Partner bei notwendig gewordenen Migrationen kräftig unterstützen. Die davon betroffenen Wiederverkäufer sind doch alle Profis, so daß ihnen der Umstieg nicht allzu schwerfallen dürfte.

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