Kyocera Electronics Europe GmbH

02.04.1999

MÜNCHEN: Bei Kyocera Deutschland herrscht derzeit gute Stimmung: Während Hewlett-Packard und Lexmark bei Laserdruckern leichte Verluste verkraften müssen, hat der japanische Druckerhersteller im vergangenen Jahr sogar noch zugelegt: Die Marktanteile in Deutschland stiegen von 10 auf 15 Prozent. Damit dürfte auch das selbstgesteckte Umsatzziel von 225 Millionen Mark zum Ende des Geschäftsjahres (31. März) erreicht sein."Wer uns bisher unterschätzt hat, wird sich wundern. Unser Konzept greift doch." Ursula Liphardt, Director Marketing bei Kyocera, ist mit dem zweiten Platz hinter Marktführer HP zufrieden. Der beansprucht mit 54 Prozent mehr als die Hälfte des Kuchens, und auch Lexmark hat mit über elf Prozent im vergangenen Jahr noch ein schönes Stück erwischt. Dennoch nimmt man in der Kyocera-Chefetage gern zur Kenntnis, daß

"die kleineren Verluste bei HP und Lexmark und die größeren Verluste der vielen kleinen Anbieter zu einem Großteil auf unser Konto gehen."

Im einzelnen konnte Kyocera bei den Ein- bis Sechs-Seiten-Druckern, die immerhin 50 Prozent des Laserdruckermarktes ausmachen, seinen Anteil bereits in den ersten neun Monaten 1998 von 12,4 auf 16,5 Prozent steigern. Bei den 11- bis 15-Seiten-Druckern startete das Unternehmen richtig durch: Mit der Entwicklung von 31,8 auf 45,3 Prozent wurde die Marktführerschaft ausgebaut. Ein beachtlicher Erfolg, wenn man bedenkt, daß dem Gesamtmarkt eine Stagnation beziehungsweise ein maximales Wachstum von fünf Prozent prognostiziert wurde.

"Wir sind oft belächelt worden, hatten technische Probleme, aber wir sind auf dem richtigen Weg", meint Liphardt. Der Weg hat einen Namen: Ecosys. Mit dieser Technologie hat sich der Hersteller Sparsamkeit und Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben und konnte damit zahlreiche Behörden und Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft als Kunden gewinnen. Das ist ganz im Sinne der Unternehmensphilosophie: 95 Prozent der potentiellen Kunden kämen aus dem Business-to-Business-Bereich. Liphardt: "Das ist auch der Markt, auf den wir unsere Produkte und Aktivitäten ausrichten. Der Privatmarkt nimmt da nur eine untergeordnete Rolle ein."

Auch im kommenden Geschäftsjahr will Kyocera die Präsenz bei den High-End-Geräten ausbauen, stellt auf der Cebit die neuen Hochleistungs-Laserdrucker "FS "7000+" und "FS-9000" vor. Nichtsdestotrotz habe man ein wachsames Auge auf den Kopierermarkt geworfen: Weil dieser eindeutig schrumpft, versuchen einige Hersteller, dem Trend mit digitalen Kopierern und Druck-Funktionen entgegenzuwirken. Eine neue Konkurrenz wächst heran. Dennoch hofft der Hersteller, weitere Marktanteile für sich zu gewinnen:

"Aber es ist natürlich schwieriger, 15 statt 10 Prozent überhaupt zu verteidigen", gibt Liphardt zu, "der Wind weht härter, draußen im Vertrieb".

Kyocera will künftig verstärkt auf das eigene Image achten: "Die Produkte werden immer vergleichbarer. Da kommt es oft darauf an, ob der Hersteller ein guter Partner ist. Deswegen vermarkten wir unsere Drucker als Lösungen, und nicht als Box."

Pünktlich zur Cebit wird auch der "Mailprinter" vorgestellt, nach Aussage des Herstellers eine Weltneuheit. Das Gerät ist eine Mischung aus Ecosys-Drucker und Kuvertierer, es kann Briefe und Prospekte erstellen, Kuverts drucken und außerdem noch falzen, kuvertieren und verkleben. Der Preis bewegt sich jenseits der 10.000 Mark.

Innovation ist Kyoceras Geheimwaffe. Liphardt: "Mit den neuen Produkten und neuen Ideen werden wir Lösungen bieten, mit denen sich neue Märkte erschließen." (mf)

Ursula Liphardt ist mit Kyoceras zweitem Platz im deutschen Laserdruckermarkt zufrieden.

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