Labtec: Händlerkassen klingeln besonders gut mit hochwertigen PC-Lautsprechern

26.09.1997
MÜNCHEN: Computer-Lautsprecher findet der preisbewußte Anwender schon für eine Handvoll Mark beim Kaffeeröster um die Ecke. Der US-Hersteller Labtec Enterprises Inc. hat sich dagegen der Philosophie "Qualität kostet" verschrieben. Das 1983 gegründete Unternehmen will nun auch die deutschen Ohren mit besserem Klang verwöhnen.Ich hätte nie gedacht, daß man so viel Spaß beim Arbeiten haben kann", gesteht Hans Geyer. Das liegt nicht nur am Output der PC-Lautsprecher, die der Bayer verkauft, sondern wohl auch daran, daß der in der Branche als "Mister eld" bekannte Geschäftsmann Ende vergangenen Jahres den Distributor nach langen Jahren als Geschäftsführer verlassen mußte - die Chemie zwischen ihm und dem schwäbischen Mehrheitseigner hatte zuletzt nicht mehr gestimmt.

MÜNCHEN: Computer-Lautsprecher findet der preisbewußte Anwender schon für eine Handvoll Mark beim Kaffeeröster um die Ecke. Der US-Hersteller Labtec Enterprises Inc. hat sich dagegen der Philosophie "Qualität kostet" verschrieben. Das 1983 gegründete Unternehmen will nun auch die deutschen Ohren mit besserem Klang verwöhnen.Ich hätte nie gedacht, daß man so viel Spaß beim Arbeiten haben kann", gesteht Hans Geyer. Das liegt nicht nur am Output der PC-Lautsprecher, die der Bayer verkauft, sondern wohl auch daran, daß der in der Branche als "Mister eld" bekannte Geschäftsmann Ende vergangenen Jahres den Distributor nach langen Jahren als Geschäftsführer verlassen mußte - die Chemie zwischen ihm und dem schwäbischen Mehrheitseigner hatte zuletzt nicht mehr gestimmt.

Viel Zeit zum Ausruhen gönnte sich Geyer indes nicht. Seit Frühjahr dieses Jahres steht er bei Labtec Enterprises Inc. in Lohn und Brot. Als Director of Central European Sales kümmert er sich für das US-Unternehmen um den Aufbau des Deutschland-Geschäfts. Labtec produziert Computer-Lautsprecher, Digitalkopfhörer, Mikrophone und anderes Sound-Zubehör für den PC. In den USA hat Labtec laut Geyer einen Marktanteil von 53 Prozent bei PC-Lautsprechern.

Bisher fast nur über den Preis verkauft

Bei den deutschen Händlern genießen diese Produkte nicht gerade den Ruf hochwertiger Margengaranten. Billigsysteme für wenige Dutzend Mark werden den Kunden in Spielwarenmärkten und Kaufhäusern praktisch nachgeworfen. Das will Geyer ändern: "Bisher wurden Computer-Lautsprecher ausschließlich über den Preis verkauft. In Amerika ist das anders. Da gibt es schon seit langem einen Trend zu mehr Qualität", weiß er zu berichten. Diesen Trend will er jetzt nach Deutschland bringen und damit den Billigheimern das Wasser abgraben, die ihre Produkte mit hohen Watt-Zahlen bewerben. "Das hat so überhaupt nichts mit der Klangqualität zu tun. Da werden die Kunden schlicht und ergreifend beschissen", klagt Geyer.

Der für ihn wichtigste Qualitätsmaßstab ist das Ohr des Anwenders. Deshalb stellt Labtec seinen Händlern ein Display-System in den Laden. Vor Ort können die Kunden per Knopfdruck verschiedene Lautsprechermodelle testen, ohne daß herumgestöpselt werden muß. Die Verkaufsschränke kosten zwar inklusive CD-Player und kompletter Ausstattung mit vier oder acht Lautsprechern satte 2.800 beziehungsweise 3.700 Mark plus MwSt. Von der umsatzsteigernden Wirkung der Displays ist Labtec jedoch fest überzeugt. Erfahrungen aus den USA zeigten, daß sich die Kunden nach dem persönlichen Hörtest häufig entgegen ihrer ursprünglichen Absicht für ein teureres Modell entscheiden.

Mehr Umsatz statt höherer Stückzahlen

In Deutschland ist Labtec seit dem 1. April dieses Jahres auf dem Markt. Geyer müht sich weiterhin, die Produkte seines neuen Brötchengebers bei Kaufhäusern, Retail-Ketten und Fachhändlern unterzubringen; nicht ohne Erfolg: "Allein im August hatten wir mehr Umsatz als im ganzen ersten Quartal", freut er sich. Den Händlern verspricht er Margen bis zu 30 Prozent bei wenig Service- und Beratungsaufwand:

"Wenn er einen Speaker verkauft, hat der Händler mehr verdient als bei einem PC", behauptet der Vertriebsmann kühn.

Wie groß der Markt für Computer-Lautsprecher in Deutschland eigentlich ist, darüber gibt es keine exakten Zahlen. Insider schätzen, daß jährlich etwa zwei Millionen Paar über

die Ladentheken gehen. Angeblich stammt rund die Hälfte aus den Lagern des Distributors Frank&Walter. Geyer rechnet nicht damit, daß die Stückzahlen noch wesentlich steigen. Er setzt auf steigende Ansprüche beim Anwender und damit auf höhere Umsätze sowie ein profitables Austauschgeschäft. "Das ist ein Markt, der auch vom Fachhandel noch unterschätzt wird", erklärt der ehemalige "Mister eld". (ld)

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"Es hat mich gereizt, das ganze von unten aufzubauen", kommentiert der frühere "Mister eld" sein neues Betätigungsfeld.

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