Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40 Prozent zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, hat Cisco Systems Anfang dieses Jahres gemeinsam mit Techconsult den "IT-Mittelstandsindex" ins Leben gerufen. In einer monatlichen Befragung werden Angaben zur Lage und zu den Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-Investitionen erhoben.
Seit Januar hat sich die Lage deutlich gebessert
Für den deutschen Mittelstand zeichnet sich - nach einem schwachen Jahresbeginn - eine positivere Entwicklung ab. Im März lag der Index für die Umsatzlage erstmals in diesem Jahr über dem Wert von 100 Punkten; das heißt die Unternehmen mit gegenüber dem Vormonat gestiegenem Umsatz waren in der Überzahl. Der derzeitige positive Trend geht jedoch noch von einer relativ schwachen Basis aus: Im Januar erreichte der Umsatzlage-Index nur 92 Punkte, womit die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen eine eher negative Umsatzentwicklung signalisierte.
Im Februar verfehlte der Indikator nur knapp die 100-Punkte-Marke und zeigte damit fast ein Gleichziehen der Unternehmen mit positiver Lageeinschätzung. Der Blick auf die Geschäftserwartungen für die nächsten drei Monate zeigt, dass sich die Stimmungslage aufhellt: Bereits im Februar lag der Indikator der Umsatzerwartungen bei 115, und im März stieg er auf über 120 Punkte.
Die allgemeine Lage wirkt sich entsprechend auf die IT-Investitionen der mittelständischen Unternehmen aus. Das Investitionsklima verbessert sich allerdings nicht so schnell wie die Ertragslage. Derzeit ist ein Nachlauf von einem Monat zu verzeichnen. Mithin hat sich der Indexwert der IT-Investitionen der 100-Punkte-Marke angenähert. Mit Blick auf die folgenden drei Monate setzen sich bereits die Unternehmen mit positiven Erwartungen durch: Der Indexwert hinsichtlich der in drei Monaten erwarteten IT-Investitionen stieg im März von 101 auf 112 Punkte.
Auch die Hardware-Verkäufe scheinen wieder anzuziehen
Die Analyse nach den einzelnen Produktbereichen bestätigt, dass die IT-Ausgaben auch im Mittelstand primär über die Infrastruktur-Investitionen an Schwung gewinnen werden. Für die Kommunikationsprodukte war im Februar zwar nur ein geringer Anstieg des Investitions-Index auf knapp 90 Punkte zu verzeichnen; mittlerweile stieg dieser Wert aber auf fast 100 Punkte. Zudem erhöhte sich der Indikator der erwarteten Investitionen gegenüber Februar um 11 auf 115 Punkte.
Dabei teilt sich der Kommunikationsbereich derzeit die posi-tivste Zukunftseinschätzung mit dem Hardwaresegment. Darüber hinaus konnte der Hardwaremarkt im Januar und Februar mit 88 beziehungsweise 100 Punkten den höchsten Investitions-Indexstand aufweisen. Gemessen an den Erwartungen wird sich die bisherige Aufwärtsentwicklung in den nächsten Monaten fortsetzen. Hinsichtlich der Kommunikationsprodukte planen die mittelständischen Unternehmen für die nächsten drei Monate insbesondere für VPN- (Virtuelle Private Netzwerke) und IT-Sicherheitslösungen vermehrt Investitionen. Im Hardwaremarkt werden vor allem Server eine zunehmende Zahl mittelständischer Käufer finden.
Software zeigt den deutlichsten Aufwärtstrend
Auch in den Bereichen Software und IT-/TK-Dienstleistungen zeigen sich eine positive Entwicklung und bessere Zukunftsaussichten. Hinsichtlich der Softwareausgaben hat der deutsche Mittelstand im März die deutlichste Wende vollzogen: Der Investitionsindex gewann 22 Punkte und erreichte einen Wert von 113 Punkten.
Am zurückhaltendsten ist der Mittelstand mit Blick auf den Dienstleistungsmarkt. Auch hier liegt der Ausgabenindikator mittlerweile bei fast 100 Punkten, doch musste dieses Marktsegment am Jahresanfang mit einem Ausgabenindex von nur 81 Punkten die stärkste Rückwärtsentwicklung der ausgabenoffensiven Firmen hinnehmen.
Ein überwiegender Teil der Mittelständler plant für die nächsten drei Monate insbesondere für spezielle Branchensoftware steigende Investitionen. Unter den Dienstleistungen wird vor allem eine zunehmende Zahl von Firmen Bedarf für IT-Schulungen aufweisen.
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ComputerPartner-Meinung
Sollte der positive Trend im Mittelstand anhalten, dann wären das gute Nachrichten für den IT-Handel. Chancen dürften sich dabei vor allem mittelständische Systemhäuser ausrechnen. Denn sie bringen naturgemäß oft ein besseres Verständnis mit als die Großen der Branche. (kh)