Lagerkoller bei Komponenten

14.06.2001
Mit Preisstürzen bei Brennern, Festplatten und DVD-Laufwerken wird der Juni als Tiefpreismonat in Erinnerung bleiben. Auch die von den Herstellern erhoffte Stabilisierung bei TFT-Displays lässt auf sich warten. Ganz im Gegenteil: Neue Rekordtiefpreise machen schon wieder die Runde.

19-Zoll-Monitore

19-Zöller von TFT-Preisen unbeeindruckt

1.400 Mark soll der Einkaufspreis für die günstigsten 17-Zoll-TFT-Schirme noch in diesem Monat sein, doch die Röhrenklasse mit der äquivalenten Bildschirmdiagonale von 19 Zoll stört dies scheinbar nicht. Preisstabil wie eh und je präsentiert sich die Spiel- und Officeklasse auch im Juni. Das Monitorgeschäft in diesem Segment ist von der PC-Baisse nur indirekt betroffen, da die 19-Zoll-Röhre sehr oft als Aufrüstung oder Ersatz zu einem vorhandenen System erworben wird. Absolut plane Oberflächen und einfache Bedienung sollten die Topmodelle bieten, ansonsten verkaufen sich nur die Testsieger von alleine.

15-Zoll-Monitore

Konkurrenz aus dem eigenen Lager?

Das Wettrennen um den billigsten TFT-Bildschirm treibt seltsame Blüten. Nachdem brauchbare 15-Zöller den EK von 850 Mark unterschritten haben, zaubert Fernost ein 14,1-Zoll-Display für 700 Mark Endkundenpreis aus dem Hut. Kampfansage an Vobis, das mit 799 Mark den billigsten Flachmann im beobachteten Bereich anbietet. Ohne Gesetze zu brechen, kann der Einzelhandel nicht mithalten. Ob die Produktqualität den Ansprüchen der Klientel genügt, müssen die Billigheimer erst noch beweisen. Es scheint der Zeitpunkt gekommen, an dem sich Flachbildschirme in direkte Konkurrenz zur 17-Zoll-Röhre stellen.

A4-Laserdrucker, schwarzweiss, 600 dpi

Keine Frage des Geldes

Mit einem unverschämt günstigen Seitenpreis haben die Laser der schwarzdruckenden Art den vermeintlich höheren Einstandspreis in kurzer Zeit wettgemacht. In Schriftgüte, Geschwindigkeit und Medienhandling ist der Laser für Vielschreiber vom Start weg erste Wahl. Im Durchschnittspreissegment von 600 Mark tummeln sich Geräte mit einer Druckleistung von acht, zehn und zwölf Seiten pro Minute. Die Qualität der Grafiken ist zumeist annehmbar, wenn auch gerastert und farblos. Dafür erhält der User schon auf günstigem Kopierpapier ein einwandfreies Schriftbild. Die Kombination Laser und Tinte für bunt ist eine Überlegung wert.

Festplatten, 40 GB

Festplatten auf Vorrat? Nein danke!

Nichts ist derzeit so teuer wie die Festplatte, die morgen geliefert wird, es sei denn, sie ist bereits verkauft. Mit Laufwerken um 40 GB zu handeln ist derzeit nur ein Geschäft für hartgesottene Gemüter. Andererseits erhalten Kunden jeden Tag, den sie länger ausharren, ein paar Megabyte mehr für ihr Geld. Die Hersteller hoffen auf den Hunger von Windows XP und den baldigen Start der DVD-Rekorder und Satellitenreceiver mit Festplattenunterstützung. Videodaten brauchen viel und schnellen Speicher. Und wenn, wie bei der CD, geschnitten und kopiert wird, ist es mit dem derzeitigen Plattenplatz schnell zu Ende. Hoffen und abwarten.

Notebooks, Pentium III

So viel Auswahl drückt den Preis

Die designierte Supermarktware Notebook gibt es in nie dagewesener Vielfalt. Dafür sorgen vor allem die Markenhersteller mit ihren hoch-preisigen Modellen. Den Preis geben jedoch Anbieter außerhalb des IT-Fachhandels vor. So kosten beispielsweise Modelle mit Gigahertz-CPU zwischen 4.000 und 14.000 Mark. Vor allem Drogerie- und Supermärkte wüten derzeit mit kaum vorstellbaren Preisen im unteren Segment und finden anscheinend auch ihre Klientel zwischen Föhn und Waschmittel. Derweil verharren die Markenhersteller und versuchen Kosten zu senken, indem sie am Fachhandel vorbei direkt verkaufen wollen.

A3-Laserdrucker, Color

Ungetüm mit Margengarantie?

Auf den ersten Blick sollte selbst in naher Zukunft der Vertrieb von DIN-A3-Farblaserdrucker dem gebeutelten Händler vorbehalten sein. Doch Servicekonzepte mit bundesweit vertretenen Wartungsunternehmen warten nur auf eine entsprechende Infrastruktur. Zur Preisattacke bläst QMS mit seinem Magicolor 6100 für momentan unter 4.000 Mark HEK. Bleibt abzuwarten, ob die anderen Hersteller ebenfalls in den Ring steigen oder beim Kampf um Marktanteile auf andere Werte setzen. Die gemütlichen Zeiten gehören in diesem Bereich der Vergangenheit an, zumal mit sinkendem Preis auch die Marge schmilzt. (kew)

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