Bis zu 250 MBit/s im Download

Lancom und Telekom testen Supervectoring für Business-Kunden

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Getestet wird ein Modell mit Dual-Band-WLAN und integrierter TK-Anlage. Der Start von Supervectoring im Netz der Telekom ist für Ende August geplant. Mit Magenta Zuhause XL gibt es bislang nur einen Tarif für Privatkunden, er könnte aber auch von KMU genutzt werden.

Die Deutsche Telekom hat mit ersten Feldtests für Supervectoring im Geschäftskundenbereich begonnen. Erprobt werden dabei Endgeräte des deutschen Herstellers Lancom Systems. Der hatte im Rahmen der Cebit Mitte Juni 2018 vier VoIP-Router Modelle angekündigt, die Supervectoring unterstützen werden. Lancom ist schon länger Lieferant der Telekom für DSL- und VDSL-Router im Geschäftskundenbereich.

Im Rahmen der derzeit laufenden Tests wird ein VPN-Router mit WLAN erprobt. Er ist rückwärtskompatibel zu VDSL2 und ADSL2+ und unterstützt netzseitig Supervectoring mit bis zu 250 MBit/s, so wie es die Telekom zunächst anbieten wird. Von den Spezifikationen her könnten bis zu 300 MBit/s erreicht werden. Auch die würden die Lancom-Produkte den auf der Cebit vom Hersteller genannten Leistungsdaten zufolge unterstützen. Eine integrierte TK-Anlage ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb herkömmlicher ISDN- und Analogtechnik und neuer VoIP-TK-Geräte. Die Anbindung von Clients über WLAN kann sowohl bei 2,4 als auch 5 GHz erfolgen.

Mit dem Glasfaserausbau zu den Verteilerkästen hat die Telekom die Grundage geschaffen, um mit Vectoring und Supervectoring auch aus den Kupferleitungen bis hin zu den Kunden noch etwas mehr Bandbreite herauszukitzeln.
Mit dem Glasfaserausbau zu den Verteilerkästen hat die Telekom die Grundage geschaffen, um mit Vectoring und Supervectoring auch aus den Kupferleitungen bis hin zu den Kunden noch etwas mehr Bandbreite herauszukitzeln.
Foto: Deutsche Telekom

Lancom hat zugesichert, "rechtzeitig zum Marktstart" des Supervectoring-Angebots der Telekom eine komplette Produktfamilie auf den Markt zu bringen. Die wird aus vier Modellen bestehen und Geräte mit und ohne WLAN sowie mit und ohne LTE-Fallback umfassen. Die Deutsche Telekom selbst setzt bei ihren Kunden voraussichtlich angepasste Modellvarianten ein, so wie sie das früher auch schon bei anderen Anschlussarten und Herstellern getan hat.

Lesetipp: Lancom kündigt vier Business-Router für Supervectoring an

Der Marktstart für Super Vectoring bei der Deutschen Telekom ist für Ende August 2018 geplant. Kunden können sich auf der Telekom-Website bereits für solch einen Anschluss vorregistrieren. Dort ist allerdings derzeit nur das Angebot "Magenta Zuhause XL" aufgeführt. Ob und wann sowie zu welchen Konditionen auch eine spezifische Variante der Supervectoring-Anschlüsse für Geschäftskunden angeboten wird, ist derzeit noch offen. Theoretisch können aber auch Firmenkunden Magenta Zuhause XL nutzen.

Der Tarif Magenta Zuhause XL bietet laut Produktdatenblatt (PDF) bis zu 250 MBit/s im Download und bis zu 40 MBit/s im Upload sowie eine Telefonie Flat ins deutsche Festnetz und in deutsche Mobilfunknetze mit HD-Voice-Qualität. Bei Buchung bis zum 5. September zahlen Breitband-Neukunden, die in den letzten drei Monaten keinen Breitbandanschluss bei der Telekom hatten, in den ersten sechs Monaten der Vertragslaufzeit 19,95 Euro, danach 54,95 pro Monat. Die Mindestvertragslaufzeit des neuen Tarifs beträgt 24 Monate.

AVM hat mit der Fritzbox 7582 einen Router für VDSL inklusive Supervectoring 35b für Privathaushalte vorgestellt.
AVM hat mit der Fritzbox 7582 einen Router für VDSL inklusive Supervectoring 35b für Privathaushalte vorgestellt.
Foto: AVM

Für private Haushalte bietet auch AVM DSL-Router mit Unterstützung für Supervectoring 35b an. Die Fritzbox 7590 wird seit Ende Mai von der inexio GmbH in Frankfurt dafür erprobt. Im Rahmen des Pilotprojekts werden allerdings "nur" bis zu 230 MBit/s im Downstream erreicht.

Außerdem hat AVM die Fritzbox 7582 vorgestellt. Der Router ist für G.fast mit 212 MHz und VDSL inklusive Supervectoring 35b konzipiert. Er unterstützt auch Bonding und wird über Provider vertrieben, die Supervectoring 35b und G.fast in ihrem Netz anbieten.

Lesetipp: Supervectoring als starker DSL-Treiber

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