Lange Gesichter beim klassischen Fachhandel

10.07.1999

MÜNCHEN: Das Jahr-2000-Problem und die Währungsumstellung haben den Systemhäusern und VARs im August gegenüber dem Vorjahresmonat kräfig gestiegene Umsätze beschert. Der klassische Fachhandel, Versand- und Warenhäuser hatten dagegen das Nachsehen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Kasseler Marktforschungsinstituts Techconsult im Auftrag von ComputerPartner.Umsatzentwicklung im Jahresvergleich

Im Vorjahresvergleich stiegen die Umsätze des IT-Gesamthandels im August 1999 um ganze zwölf Prozent. Doch nicht alle gehörten der ComputerPartner-Umfrage zufolge zu den Gewinnern. Während die Systemhäuser 17 Prozent zulegten und die Bürohändler immerhin noch elf Prozent Umsatzwachstum erreichten, mußte der klassische Fachhandel Einbußen von vier Prozent hinnehmen. Dies ist ein deutliches Indiz, daß vor dem Hintergrund des YK2-Problems und der bevorstehenden Währungsumstellung IT-Dienstleistungen mehr denn je gefragt sind. Dafür sprechen auch die geringen Umsatzzuwächse der sonst so erfolgsverwöhnten Kauf- und Warenhäuser von nur vier Prozent.

Umsatzentwicklung im Monatsvergleich

Im Vergleich zum Vormonat Juli stiegen die Umsätze des IT-Gesamthandels um ein Prozent. Bei der Betrachtung des Umsatzes innerhalb der einzelnen Handelssegmente fällt auf, daß mit einem Plus von zwei Prozent nur die Bürohändler ein Wachstum verbuchen konnten. Der Computerfachhandel vermeldete indes einen leichten Umsatzrückgang von ebenfalls zwei Prozent. Bei den Systemhäusern, VARs, Kauf- und Versandhäusern entsprach der Augustumsatz in etwa dem des Vormonats.

Umsatz pro Mitarbeiter

Der im gesamten IT-Handel durchschnittlich ermittelte Umsatz je Mitarbeiter belief sich im Monat August dieses Jahres laut der Umfrage auf 40.700 Mark. Den höchsten Pro-Kopf-Umsatz hatten mit 62.200 Mark abermals die Kauf- und Versandhäuser zu verzeichnen, gefolgt vom Computerfachhandel mit 52.800 Mark. Den drittgrößten Umsatz pro Mitarbeiter erzielten im August die Systemhäuser und VARs mit 34.300 Mark, und das Schlußlicht bildeten die Bürohändler und -vollsortimenter mit 30.600 Mark pro Mitarbeiter.

Süsser die Glocken...

Im Hinblick auf das Jahresendgeschäft liegen die Umsatzerwartungen des IT-Handels naturgemäß hoch. Fast alle Handelssparten gehen für die nächsten drei Monate von einem Umsatzwachstum von mindestens zehn Prozent aus. Nur der Bürofachhandel begnügt sich in seinen Prognosen mit einem Umsatzplus, das leicht unter dieser magischen Grenze liegen dürfte. (kh)

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