Langsam wachen die Startups auf und verdienen Geld

19.10.2000

Die Wirtschaftsprüfer von Price Waterhouse Cooper (PWC) bewerten die deutschen Vertreter der börsennotierten Internet-Firmen positiv. Zum einen hätten sich die so genannten "Burnrates" verbessert. Damit bewertet Price Waterhouse das Verhältnis zwischen Einnahmen und Kosten. Nimmt ein Internet-Startup mehr ein, als es ausgibt, so ist die Burnrate gleich null. Im anderen Fall zeigt die Zahl nach der Burnrate, wie viele Monate das Unternehmen überleben kann, bevor es wieder Kapital von außen braucht. Vor einem Jahr lag dieser Wert bei durchschnittlich 13 Monaten. Heute können die meisten Internet-Firmen 20 Monate ohne Finanzspritze überdauern.

Von den 150 börsennotierten europäischen Internet-Unternehmen mit einer Gesamt-Marktkapitalisierung von rund 200 Milliarden Euro, so PWC, seien 56 aus Deutschland. 45 Prozent des Börsenkapitals lägen damit in deutschen Händen. Das mache Deutschland zur "führenden Internet-Nation in Europa". Einer der Gründe für diese Vormachtstellung sei sicherlich der neue Markt, so PCW. Die meisten Börsengänge sind Abspaltungen etablierter Firmen wie SAP, Mobilcom oder Telekom. Außerdem arbeiten 50 Prozent der deutschen Internet-Firmen mit Gewinn - das sei viel. In Großbritannien liege dieser Wert nur bei 26 Prozent. Vor allem Dienstleister verdienten am Internet Geld. Danach profitieren E-Commerce-Anbieter vom Netz. Das Schlusslicht bilden die Provider.

Insgesamt, so die Wirtschaftsprüfer, haben sich die Marktchancen der Internet-Firmen verbessert. Sie haben aus ihren Fehlern gelernt und die Kosten gesenkt, ihre Konzepte überdacht oder nach geeigneten Fusionspartnern gesucht. Dennoch: Immer noch sind rund 20 europäische Firmen vom Burnout innerhalb der nächsten zwölf Monate bedroht. Damit sind rund 26 Milliarden Euro Börsenkapital gefährdet. Vor allem B2C-Unternehmen (Business-to-Consumer) seien gefährdet. Sie überleben bei zu geringen Einnahmen nur wenige Monate, da sie viel in die Werbung investieren müssen, um an ihre Zielgruppe zu herankommen. (gn)

www.pricewaterhouse.com

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