Kerngeschäft bedroht

Laufen Oracle Wartungskunden weg?

24.03.2009
Dem Software-Anbieter Oracle droht ein Einbruch seines Kerngeschäftes. Denn immer mehr Kunden setzen auf billigeren Support durch Drittanbieter.
Oracles Wartungstürme - hier der Hauptsitz -werden in Zukunft nicht mehr wachsen.
Oracles Wartungstürme - hier der Hauptsitz -werden in Zukunft nicht mehr wachsen.

Dunkle Wolken ziehen über Oracle's lukrativem Geschäft mit Software-Wartung ("Maintenance and Support" im Branchenjargon) auf. In den USA setzen zunehmend Unternehmen auf solche Drittanbieter, die Oracle-Systeme billiger warten. Diese Anbieter profitieren nicht nur von der Krise, sondern dürften sich allerhand vom Oracle-Kuchen "Wartung und Support" schnappen, folgt man Analysten.

Eine Reihe von Unternehmen haben sich in den USA bereits darauf spezialisiert. So verkauft das Software-Haus Rimini Street mit Sitz in Las Vegas den Support für Oracles ERP-Suite für die Hälfte dessen, was bei Oracle zu zahlen wäre. Das 2001 gegründete Unternehmen verdient mittlerweile bereits 88 Millionen Dollar. Weitere amerikanische Anbieter, etwa NetCustomer, Versytec oder Conexus Partners, bieten gleichfalls Dienste an, die deutlich auf das Kerngeschäft von Oracle abzielen.

Allerdings ist im Augenblick unklar, sowohl für Oracle als auch für besagte Unternehmen, wie viele Kunden tatsächlich zu alternativen Anbietern wechseln könnten.

Analysten zufolge hat Oracle, das im vergangenen Jahr nahezu die Hälfte seiner 22,4 Millairden Umsatzerlöse mit Support-Verträgen erwirtschaftete, noch etwas Zeit. Denn diese Verträge, die Jahr für Jahr abgeschlossen werden und in der Regel rund 22 Prozent des Einkaufspreises betragen, könnten von Unternehmen nicht einfach gekündigt werden. Der Grund: Ohne garantierten Support würden Unternehmen bei geschäftskritischen, vielleicht sogar lebenswichtigen Applikationen im Regen stehen.

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