LCD auf dem "Holzweg"

07.02.2006

Von Ulrike Goressen

Das Wohnzimmer ist die Kommunikationszentrale im häuslichen Lebensraum. Hier wird gelebt, geredet oder einfach nur ferngesehen. Dabei verlangt das TV-Gerät immer mehr Platz. Laut GfK hatten bereits im November 2005 mehr als 72 Prozent aller verkauften LCD-Fernseher eine Bildschirmdiagonale von 66 Zentimetern und mehr. Der Kunde hat nun die Wahl, das TV-Gerät offen zu präsentieren, es in entsprechenden Medienmöbeln zu integrieren oder gar dezent "verschwinden" zu lassen.

Die zweite Variante nahmen Sharp und die Möbelgruppe Musterring zum Anlass für eine Kooperation. Die Kette bietet über rund 300 Möbelfachhändler in Deutschland nicht nur spezielle Medienmöbel an. Der Kunde kann diese gleich vom "Holzspezialisten" mit einem passenden LCD-TV von Sharp bestücken lassen.

Branchenkenner loben die logische Symbiose von hochwertigen Wohnmöbeln und Großbild-Fernsehern, wittern dahinter aber eine unnötige und vor allem unqualifizierte Konkurrenz für den CE-Profi. So ein Fernseher wird nicht einfach nur hingestellt oder aufgehängt. Der Kunde braucht intensive Beratung. Und die Geräte müssen auch installiert und eventuell in vorhandene Medienstrukturen eingegliedert werden. Und so etwas könne wohl kaum ein Möbelfachmann.

Das will Sharp nicht so gelten lassen. Der ausgewiesene CE-Fachhandel setze monatlich LCD-TVs von Sharp in fünfstelliger Stückzahl ab. Beim Möbelhandel liege die monatliche Abverkaufszahl im dreistelligen Bereich. Auch listet nicht jeder Musterring-Fachhändler TVs. Viele würden vielmehr sehr erfolgreich mit einem TV-Spezialisten aus der Nachbarschaft zusammenarbeiten, der Beratung sowie Installation des TV-Gerätes und anderer digitaler CE-Produkte übernehme. Und genau in der branchenübergreifenden Kooperation sieht das Unternehmen die Chance für alle beteiligten Händler, das Marktpotenzial des digitalen Heimes voll auszuschöpfen.

Vorreiter einer solchen disziplinübergreifenden Zusammenarbeit sind das D.I.S.C. GmbH Datenverarbeitungs- und Informations Service-Center aus Wörrstadt und das Frankfurter Traditionshaus Möbelcity Wesner. Seit gut einem Jahr teilen sich die beiden die Aufgabe, den Kunden multimediales Wohnen zu vermitteln. Jeden Samstag stellt Peter Hess, Inhaber der D.I.S.C. GmbH, im Möbelhaus eine Heimkino-Installation aus und berät interessierte Kunden. Diese Kooperation ist für Hess bereits zu einem profitab-len Standbein geworden. Beide Spezialisten teilen sich die anfallende Arbeit. Möbelcity Wesner kümmert sich um die Innenausstattung, sprich Möbel und individuelle Ein- und Umbauten, die Wörrstädter um das technische Equipment, die unsichtbare Vernetzung und die Installation.

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