Der Weltmarkt für größere LCD-Panels (ab 10") ist im zweiten gegenüber dem ersten Quartal 2008 laut WitsView um 6,7 Prozent auf 110,8 Millionen gewachsen, im Jahr um 22,4 Prozent. Und das trotz enttäuschender Nachfrage insbesondere im TV-Bereich.
Maßgeblich für Wachstum gesorgt haben IT-Panels und dabei vor allem solche für das Notebook-Segment mit einem Quartalsplus von 12,9 Prozent und einem Jahresplus von 35,9 Prozent auf 35,4 Millionen Stück. Der Absatz von Monitor-Panels stieg um 5,5 Prozent auf 51,6 Millionen Units. TV-Panels hatten mit 1,1 Prozent auf 23,7 Millionen Stück das geringste Quartalswachstum aufzuweisen, auf Jahresbasis kam aber immer noch ein Plus von 26,3 Prozent heraus.
Da die koreanischen Riesen Samsung und LG Display ihren Notebook-Panel-Anteil aggressiv ausbauen ist ihr Anteil am LCD-Panel-Weltmarkt auf 43,5 Prozent gestiegen. Sharp hat die Schleusen in seinem 8G-Werk für 32-Zoll-Panels weit geöffnet und damit Japans TV-Panel-Anteil auf 14,7 Prozent erhöht.
Der Taiwan-Anteil bei TV-Panels ist dagegen um 2,2 auf 44,6 Prozent leicht gesunken. Der Gesamtanteil der taiwanesischen LCD-Industrie ist aber bei etwa 50 Prozent geblieben.
Samsung konnte sich mit 25,06 Millionen LCD-Panels sowie als Nummer eins bei TV- und Notebook-Panels an die Spitze setzen. Nur bei Monitor-Panels hatte Taiwans Nummer zwei Chi Mei Optoelectronics (CMO) die Krone auf.
Eine starke Nachfrage im April 2008 hat vorübergehend zu einer Panel-Preissteigerung geführt. Doch makroökonomische und regionale Faktoren führten im Juni wieder zu einem starken Abwärtstrend, so dass die Panel-Preise gegenüber dem ersten Quartal im Schnitt um 5,3 Prozent auf 178 Dollar gefallen sind. Der Durchschnittspreis pro Quadratmeter sank um 3 Prozent auf 1.150 Dollar.
Im ersten Halbjahr 2008 wurden weltweit 214,5 Millionen größere LCD-Panels verkauft, ein Plus von 31 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Der Jahres-Forecast von 433,9 Millionen Stück wurde damit in der ersten Jahreshälfte schon zu 49 Prozent erreicht, bei IT-Panels liegt der Anteil sogar schon bei über 50 Prozent.
Für das traditionell starke dritte Quartal rechnet WitvsView-Analyst H.P. Chang mit einem Stimulus durch die vorher erfolgten Preissenkungen. Damit das Preisgerfüge wieder ins Lot kommt, müssten die TV-Hersteller erstmal wieder ihre Lager freibekommen, die sich durch die enttäuschenden Abverkäufe im zweiten Quartal angehäuft haben.
Makroökonomische negative Einflüsse wie der hohe Ölpreis, steigende Inflation und weniger freizügig gewährte Kredite werden laut WitsView aber bleiben, so dass die Analysten fürs dritte Quartal 2008 von keinen nennenswerten Stückzuwächsen ausgehen. (kh)