LCD-Panels: Analyst warnt Japan vor Billigimporten aus Taiwan

26.04.2005
Ein Analyst bei Deutsche Securities rät japanischen Herstellern, keine LCD-Panels aus Taiwan mehr zu beziehen, da sie die Konkurrenzfähigkeit der einheimischen Industrie gefährden würden.

Ein Analyst bei Deutsche Securities rät japanischen Herstellern, keine LCD-Panels aus Taiwan mehr zu beziehen, da sie die Konkurrenzfähigkeit der einheimischen Industrie gefährden würden.

Auf der Flatpanel-Industriemesse "Fintetech Japan FPD" hat Fumiaka Sato, Analyst bei Deutsche-Bank-Tochter Deutsche Securities, davor gewarnt, dass aggressive Panel-Preise der Hersteller aus Taiwan die Profite der japanischen Unterhaltungselektronikindustrie und die Preise für LCD-Fernseher zum Abrutschen bringen würden. Ob oder inwiefern Satos mahnende Worte einem neuen Nationalismusgefühl im Zusammenhang mit dem chinesisch-japanischen Geschichtsbuchkonflikt entspringen, darüber kann man natürlich nur spekulieren.

Aber auch Hidetaka Fukuda, Direktor der Abteilung für Informations- und Kommunikationselektronik im japanischen Wirtschaftsministerium warnt, dass einige einheimische Hersteller einen Preiskrieg nicht überleben würden. Fukuda rät der japanischen Industrie daher, die vertikale Integration voranzutreiben und sich stärker als bisher auf Schutz ihres geistigen Eigentums zu konzentrieren. Südkoreanische und taiwanesische Panel-Hersteller haben in den letzten Jahren massiv in den Ausbau ihrer Produktionsanlagen investiert und haben Japan bereits weit hinter sich gelassen.

Andererseits sieht Fukuda bei den japanischen Panel-Herstellern bereits Schritte in die richtige Richtung, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. So hat Fujitsu seine LCD-Division an Sharp verkauft, Sony wiederum hat von Chi Mei Optoelectronics (CMO) aus Taiwan die International Display Technology (IDTech) übernommen, Hitachi-Matsushita Electric Industrial und Toshiba wiederum haben mit IPS Alpha Technology ein Joint Venture für ein Panel-Werk der sechsten Generation gebildet. Außerdem wies Fukuda darauf hin, dass taiwanesische Hersteller wie Benq-Tochter AU Optronics (AUO) oder CMO zwar eine komplette Linie unterschiedlich großer Panels im Programm haben, sich aber immer noch mehr auf das Segment kleiner 30 Zoll konzentrierten, während die japanischen und die südkoreanischen Hersteller mehr Panels mit Bilddiagonalen von über 40 Zoll im Blick hätten. (kh)

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