High-Tech-Metalle werden knapp

LCD- und Solarindustrie buhlen um Indium & Co.

16.04.2009
Die vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie "Rohstoffe für Zukunftstechnologien" wollte in Erfahrung bringen, welche der seltenen High-Tech-Metalle 2030 benötigt werden.

Die vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie "Rohstoffe für Zukunftstechnologien" wollte in Erfahrung bringen, welche der seltenen High-Tech-Metalle 2030 benötigt werden.

Eines der Ergebnisse der Anfang April 2009 vorgestellten Studie ist, dass bis 2030 für Displays und Solarzellen die 3,3-fache Menge von Indium benötigt würde. Doch das Metall wird immer knapper. Bei der Display-Produktion stellt das seltene High-Tech-Metall aber einen weit weniger großen Kostenfaktor dar als bei Solarzellen.

"Unabhängig davon, welche Photovoltaik-Technologie sich durchsetzt, rechnen wir damit, dass Rohstoffengpässe den massenhaften Ausbau der Solarenergie begrenzen werden", warnt Lorenz Erdmann, Experte für seltene Metalle beim IZT-Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin.

"Zu den betroffenen Technologien gehören Brennstoffzellen (Platin, Scandium), Hybrid- und Elektrofahrzeuge (Neodym), Elektrooptik (Gallium, Germanium, Indium), Dünnschicht-Photovoltaik (Gallium, Indium, Tellur) und Mikroelektronik (Gallium, Tantal", beschreibt Erdmann die Situation einer zunehmenden Verknappung der seltenen Rohstoffe.

Die Studie weist auch darauf hin, dass bestimmte seltene Rohstoffe im Quasi-Monopol einzelner Staaten sind. Über 70 Prozent der Indium-Reserven und 97 Prozent von "seltenen Erden" wie Neodym ruhen zum Beispiel in China. Das Reich der Mitte hat allerdings wegen des eigenen hohen Bedarfs teilweise schon Exportbeschränkungen verhängt.

Kobalt, Tantal und andere seltene Metalle kommen mitunter hauptsächlich in von Kriegen erschütterten Regionen wie Kongo vor. (kh)

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